Die wirre Welt des Norbert Walter – die RGO zu Gast in Dülken

Vergangenen Samstag ging es für uns auf unsere (voraussichtlich) letzte Ori dieses Jahr. Die Fahrt des MSC Obere Nahe wurde unter der Woche leider abgesagt und somit beendete der Start in Dülken die Saison 2019. Erfahrungsgemäß keine leichte Fahrt, schließlich hat Norbert Walter in Klasse B/C die Fäden in der Hand. Und wir wissen, dass dieser Mann nicht von diesem Planeten ist, da muss man sich auf alles gefasst machen 😉

Die Hinfahrt gestaltete sich zum Glück reibungslos. Zum einen hatte Mönchengladbach kein Heimspiel, zum anderen wurde die Sperrung der A46 gen Düsseldorf Tage vorher aufgehoben. Bei Regen lässt es sich halt schlecht asphaltieren. Somit kamen wir nach einem Tankstopp pünktlich am Startlokal an. Das befand sich diesmal nicht direkt an der Abfahrt Nettetal, sondern wurde in den Stadtteil Kindt verlegt. Das Clublokal hatte einen Wasserrohrbruch und wir wurden daher im Alten Braukeller verpflegt. Da ich mit dem üblichen Startlokal in den vergangenen Jahren nicht wirklich warm geworden bin, war ich über diesen Wechsel gar nicht so unfroh.

Gestartet wurde trotzdem an bekannter Stelle am Breyeler See, denn mit Aufgabe 1 ging es sofort ins nahe gelegene Industriegebiet. Dort gab es eine halb minütige Sonderprüfung, die nach den Strafpunkten maßgebend für die Platzierung war. Einige mag das verwundert bzw. geärgert haben, der MSC Dülken hatte dieses Verfahren aber schon letztes Jahr angewandt. Und selbst wenn es für einige nicht regelkonform sein mag, finde ich das gar nicht mal so schlecht. Die Karenz war somit unerheblich und wir durften uns ganze 5 Std Zeit lassen, um in die Welt von Norbert einzutauchen. Gibt es was Schöneres?

Mit Aufgabe 2&3 ging es zurück Richtung Startplatz und aufs offene Feld. Hier konnte man schon erahnen, wie mein Auto nach der Fahrt aussehen wird. Die Kohlernte hatte an einigen Stellen schon angefangen und der Dreck von den Feldern paarte sich zusammen mit dem Regen zu einem Schlamm, der jegliche Ritze des Radkastens ausfüllte. Immerhin waren so keine Spaziergänger unterwegs, lediglich eine Oma aufm Rad war uns mal im Weg.

Nasse Feldwege, wohin das Auge blickte. Diesmal zwar mit wenig Schlamm, dafür aber mit einer tiefen Senke.

Ein paar Kilometer später befanden wir uns hingegen erneut in einem der zahlreichen Industriegebiete – diesmal in Kempen. Rainer konnte zu diesem Zeitpunkt keine Industriegebiete mehr sehen, verlangen diese komplexen Aufgaben auf so engem Raum dem Beifahrer immer viel ab. Erstaunlicherweise machten wir hier aber die wenigsten Fehler. Anscheinend sind wir bei solchen Sachen konzentrierter. Die Fehler hingegen machten wir an anderer Stelle: In Aufgabe 5 haben wir die Kilometrierung zu leichtfertig behandelt, in Aufgabe 12 haben wir vergessen eine Nummer beim zweiten Passieren aufzuschreiben, … Unser größtes Manko war aber das Messen bzw. das Nicht-Messen. In der vierten Aufgabe haben wir zweimal hintereinander gar nicht gemessen, uns fehlte somit die Wende 2 und Stempel F. Oder in Aufgabe 10: Wir sehen zwar die Unterbrechung zwischen E und dem Pfeil, nehmen auch die richtige Kontrolle, aber bei der Anfahrt zur 11 haben wir nicht die kürzere Verbindung gesehen. Da müssen wir nächstes Jahr dran arbeiten. Wobei? Eigentlich ist das ja Aufgabe vom Beifahrer 😛

Während der Fahrt hatten wir aber keine Probleme. Die Zeit wurde zwar viel genutzt und Karenz blieb kaum übrig, aber wir hatten nie die richtigen kniffeligen Stellen, wo uns der Kopf qualmte. Lediglich kurz vor Ziel standen wir ziemlich ratlos rum. Von unserer Lösung waren wir selbst nicht überzeugt und dem Team Willms/Beckers ging es auch nicht besser. Wir hatten uns kurz mit ihnen ausgetauscht, aber geholfen hat es keinem von uns. Vor allem die Ausschnittsvergrößerung war eher verwirrend, als hilfreich. Willy gab Norbert den Tipp, dass er sie nächstes Jahr „überflüssige Ausschnittsvergrößerung“ nennen soll. Das würde eher passen. Immerhin kamen wir dort fehlerfrei davon, wieso wissen wir selbst nicht.

Im Ziel angekommen wurden wir jedoch geschockt. In der Zwischenzeit, wo ich die Bordkarte aus dem Auto kramte (kann man ja mal vergessen), hatte Rainer Bordkarte 1 abgeglichen und musste mit Erstaunen feststellen, dass wir 7 Fehler hatten. Das war ein Brett. Ich sah mich gedanklich schon auf dem letzten Platz, Parallelen zu Duisburg kamen auf. Hoffnung machte uns aber Michael Weinert: Er meinte, mit 70 Punkten wären wir gut unterwegs, er hätte schließlich mehr als 200. Anfangs konnten wir uns keinen Reim draufmachen, wo die Fehler entstanden waren, mit Hilfe der Musterlösung wurden wir aber schlauer.

Bordkarte 2 brachte dann noch 2 Fehler und mit 90 Strafpunkten waren wir (Michael Weinert hatte Recht) auf Platz 2. Selbstverständlich hinter dem Team Kettler/Sieper… Glückwunsch 😉

In der Klasse A war die RGO auch vertreten: Annette Schoder und Dieter Voß hatten 8 Fehler, was zu Platz 2 in A & einem Platz 4 von 12 in A/AK reichte.

In der Klasse N lief es für Hannah Lindner & Christian Lamberz nicht so gut mit Platz 8.

Für die Mannschaftswertung reichte dies aber für Platz 3.

Gesamtwertung in B/C

Grundsätzlich waren wir mit der Fahrt des MSC Dülken zufrieden. Klar ist man zuerst verwundert, wenn man ins Ziellokal kommt und einem 70 Strafpunkte entgegenspringen. Aber der Großteil der Fehler war aus der Rubrik „kann man machen, muss man aber nicht“.  Die 30 Punkte Abstand zum Ersten sind dann aber groß genug, um sich nicht darüber ärgern zu müssen. Mit dem Ausweichlokal waren wir übrigens sehr zufrieden. Auch wenn die Bedienungen öfters was vergessen haben (Rainer wartet immer noch auf sein zweites Bier), so hat doch das Essen alles wettgemacht. Grüße an den Koch, das war reichlich und lecker!

Unsere Saison endet jetzt, eventuell fahren wir noch die Winter-Nacht-ORI in Sommerkahl, aber das entscheiden wir noch später.

Für den Rest der Orifahrer geht es hingegen noch weiter. Nämlich nächste Woche bei unserer eigenen Fahrt. Ich bin gestern mit Rainer die Fahrt am Küchentisch abgefahren und wir haben noch an 2-3 Ecken ausgebessert und rumgetüftelt. Ich bin gespannt, wie viele Fehlerpunkte bei uns der Erste haben wird. Jeder Beifahrer hat seinen eigenen Kopf und seine eigenen Gedankengänge und was sich einige denken, oder was einige interpretieren, kann man vorab nicht immer perfekt kalkulieren. Von 40 Strafpunkten bis 490 ist daher alles machbar 😀