Nach einem 5. Platz beim AC Hamm/Sieg-PSV Köln und einem 4. in Solingen (Berichte mussten aus Zeit- und Urlaubsgründen ausfallen), ging es diesen Samstag zum Gasthof Bischof-Reddehase in Hesepe. Einem Ortsteil von Bramsche, wo sich Jahr für Jahr die Elite der Orifahrer trifft. Leider fehlten dieses Jahr einige Konkurrenten – das Startfeld in B/C war zwar mit 18 Teilnehmern gut besetzt, in 2016 waren es aber noch 8 Teams mehr. Auch aus dem Westen fehlten einige klangvolle Namen.
Für uns hingegen ist die Fahrt beim AC Bramsche ein Pflichtlauf. Zum einen gibt es hier eine top organisierte Fahrt mit kniffeligen Aufgaben und sehr selten Veranstalterfehlern, zum anderen haben wir an einem verregneten Samstag sonst nichts zu tun 😀
Trotz einer frühen Abfahrt in Leichlingen kamen wir kurz vor der Fahrerbesprechung an. Da der Fahrerbrief schon vorab im Netz herumgeisterte, waren wir gewappnet und hatten keine Fragen mehr. Zu den Aufgabenstellungen (Einbahnstraße, im Uhrzeigersinn wenden, gegen Pfeile nie gegenläufig, nach Punkten direkt wenden, Amerikanisch Abbiegen verboten) gab es wie jedes Jahr ein Blatt mit Aufgabenbeispielen, die uns alle Kniffe und Anweisungen erklären sollte. Hätten wir uns das doch lieber mal angeschaut…
Mit der Startnummer 23 ging es dann direkt in das bekannte Gebiet zwischen B218 und B68. Traditionell startet und endet hier jede Bramscher Fahrt, eigentlich sollte es keine Möglichkeiten geben, um was Schwieriges zu veranstalten. Eigentlich! Die Aufgabe war an sich recht einfach. Die Pfeile und Striche konnte man hintereinander abfahren, was uns schon stutzig machte. So was Einfaches ist man von Schick und Behning nicht gewohnt. Als das Team Freund/Sieper dann noch anders abbog als wir, wurden wir erst recht stutzig. Neu ausarbeiten und schon fiel uns auf, dass wir an einer Kreuzung von 2 Seiten links abbiegen wollten. Fehler Nummer 1 blieb uns erspart.
Aber wir blieben nicht verschont. Zum dritten Mal diese Saison haben wir (ich) einen Baumaffen übersehen. Zum dritten Mal hat es uns den Sieg gekostet. In Rehburg fing es mit der 10 an, in Solingen war es die Wende A, in Bramsche dann die 31. Wobei übersehen ist nicht ganz richtig. Einmal haben wir die 31 schon notiert, beim ersten Passieren (5 Minuten vorher) jedoch nicht. Dass uns das nicht auffällt, ist echt bedenklich. Geht ganz klar auf die Kappe vom Beifahrer 😉
In Aufgabe 4 wurde es dann kurios: Zuerst durften wir den schnellsten Stempelposten der Welt erleben und das direkt 3-mal hintereinander. Ich hatte zwischenzeitlich die Befürchtung, dass ihm die Tinte am Stempel wegtrocknet 😉 Eine lange Schlange an Teilnehmern ermöglichte uns dann aber einen weiteren Blick ins Bordbuch. Danach war Rainer der Meinung, eine junge Spaziergängerin hätte ihn angelächelt. Ich muss wohl noch mal überprüfen, welches Mittel er vor der Fahrt gegen Reiseübelkeit nimmt. Anscheinend haben die Tabletten starke Nebenwirkungen. Rainer war jedenfalls von diesem Erlebnis noch so gedankenversunken, hat er doch glatt vergessen, die Bodenwellen anzusagen. Armes Auto.
Nachdem wir in Aufgabe 5 den Mittellandkanal überquert hatten, ging es zu unserem zweiten & letzten Fehler in Teil 1. Bei der Ausfahrt von einem Punkt haben wir Kontrolle 40 zu viel notiert. Hätten wir uns nur das Blatt mit den Aufgabenbeispielen angeschaut, dann wäre uns der Fehler erspart geblieben. Schließlich wurde dieser Fall dort genau beschrieben. Wer lesen kann will, ist klar im Vorteil.
Viele gute Tricks später befanden wir uns in der Nähe der Ruine Wittekindsburg. Dass wir ausgerechnet dort unseren dritten, finalen Fehler machten, ist bitter. Wir hatten die Kontrolle schon 4 Aufgaben zuvor im Vorbeifahren gesehen. Leider war es aber eine negative Kontrolle. Der Platz zum Wenden war zwar richtig, wir wendeten aber falsch herum und übersahen somit die richtige Kontrolle.
Zum Glück merkten wir davon während der Fahrt nichts. Die Stimmung war gut, was nicht nur am regnerischen Wetter lag, sondern auch an den schönen Gemeinheiten und anspruchsvollen Aufgaben. Selbst zum Schluss, als man wieder nach Pfeilen aus Aufgabe 1&2 suchen musste, waren wir noch gut motiviert.
Im Ziel gab es das üblich gute Schnitzelbüfett mit vielen Beilagen. Einige A/AK Teilnehmer hatten dort schon zuschlagen, waren sie doch schon längere Zeit im Ziel. Wir hingegen waren mit 39 Minuten Karenz eins der letzten Teams und kamen direkt in den Genuss des Aushangs der BK1. Auch der Rest der Auswertung kam recht zügig. Veranstalterfehler oder Proteste gab es glücklicherweise auch nicht.
Mit 3 Fehlern waren wir punktgleich mit dem Siegerteam Raphaela & Martin von der Heyde. Herzlichen Glückwunsch, ihr wart 39 Minuten schneller als wir 😉
Platz 2 war dann aber unser – 3 Minuten vor Ulrich & Melanie Bleeke.
Ein Fehler hätte uns zum Sieg gereicht – entweder hätte ich besser auf Baumaffen achten können oder wir hätten vorher mal den Fahrerbrief gründlicher studiert. Glücklich sind wir trotzdem, haben wir doch unsere West-OM Konkurrenten Kettler/Sieper hinter uns gelassen. Eine Genugtuung für 2 „schlechtere“ Ergebnisse bei Hamm/Sieg und Solingen.
Am 19.10. steht dann die Fahrt in Dülken an, bevor Rainer euch Ende Oktober mit seinen wirren Gedanken malträtieren darf.