Für Hans-Werner Kisseler und mich (Ralf Benkenstein) war es der erste Einsatz beim Jochpass Memorial. Werner Reinl, mit dem wir schon viele Jahre im „ADAC Classic Revival Pokal“ und „ADAC Oldtimer-Cup Westfalen-Lippe“ unterwegs sind, erzählte uns von seinen Einsätzen am Berg. Als er uns darauf hinwies, dass vielleicht 2024 die letzte Veranstaltung in Bad Hindelang stattfinden wird, haben H.-W. und ich nicht gezögert und haben unsere Nennung im April abgegeben. Nennung abgeben und bezahlen heißt noch lange nicht das man starten darf. Die Mitteilung, dass man einen Startplatz bekommen hat, erhält man im August.
Die Papier- und Technische-Abnahme verliefen völlig entspannt, da teilte man uns mit, dass bei den Motorrädern, wegen der Unfallgefahr, keine Hilfsmittel (Uhr) erlaubt sind. Wir hatten uns schon eine Taktik zurechtgelegt mit Uhr, daraus wird dann wohl nichts.
Am Samstagmorgen fand ein Trainingslauf statt. Für H.-W. und mich das erste Kennenlernen mit der Strecke. Kennenlernen, 105 Kurven auf 5,5 Km, einige davon annähernd 360°. Das kann ja lustig werden! Gesagt, getan. Die Strecke ist überwältigend. Da sitzen auf der einen Schulter das kleine Engelchen und flüstert dir zu „Fahr ruhig und bedächtig!“ Auf der anderen, dass Teufelchen, dass immer sagt “Lass Krachen, gib Gas“! Wie macht man es richtig? Ich muss gestehen, das Teufelchen hat öfter gewonnen. Der nächste Lauf war der Referenzlauf, bei dem man die Zeit festlegt, die in den folgenden Läufen bestätigt werden muss.
Das Teilnehmerfeld bestand aus 165 Automobile, 56 Motorräder und 8 Gespanne.
Wir haben an den zwei Veranstaltungstagen sechs Wertungsläufe gefahren. Man wird mit jedem Lauf schneller. Bei mir bewegten sich die Abweichungen von 0,82 Sek. bis 22,47 Sek., das auch mein Streichergebnis war. Wer glaubt die Bergfahrt wäre das einzige Highlight, weit gefehlt.
Die Rückführung, also die Fahrt vom Berg ins Tal, wo die Motorräder und Autos geschlossen in Gruppen zurückgeführt werden. Bei der man vorbei an winkenden und klatschenden Zuschauern, die Streckenposten mit schwenkenden Flaggen, sich für die Vorstellung bedanken.
Manche Zuschauer standen mit Plakaten an der Strecke, andere läuteten Kuhglocken. Ein Streckenposten hielt ein Schild in die Höhe, mit der Aufschrift „SOUND CONTEST“ und forderte Drehzahl ein. Alles im allen ein unglaubliches Event.
Übrigens, es hat ein Bürgerentscheid gegeben, bei dem man sich mit knapper Mehrheit für die Weiterführung des „Jochpass Memorial“ entschieden hat. Das nächste Jochpass Memorial findet am 17.-19. Oktober 2025 statt!
Für H.-W. und mich war es das erste Mal, aber bestimmt nicht das letzte Mal, das wir teilgenommen haben, bestimmt nicht!