Pünktlich zur Fahrerbesprechung um 14:30 traf ich am Indemann ein. Auf dem Gelände herrschte nicht nur wegen der Orifahrer Hochbetrieb, auch viele Familien hatten sich auf den über 40m hohen „Berg“ bei Inden verirrt. Bei Sonnenschein und milden Temperaturen war das verständlich. Parkplatz Schwierigkeiten gab es hingegen keine, ist dieser schließlich groß genug.
Im Start-/Ziellokal hingegen war es schon was enger – bei 66 Startern kein Wunder. Rainer konnte ich auf Anhieb aber nicht finden, ich fühlte mich wie auf einem „Wo ist Walter?“ Wimmelbild. Da ich aber sein Auto draußen gesehen hatte, musste er irgendwo sein. Als ich ihn mit Hilfe von Tanja Windhövel gesichtet hatte, kam ich aber kurz ins Grübeln. Wäre das heute vielleicht meine große Chance? Könnte ich ihn unbemerkt gegen einen anderen Beifahrer tauschen? Nein, auch wenn er letztes Jahr mit seinem Daumen ganze Aufgabenblätter überdeckt hatte, ich wollte ihm noch eine Chance geben 😉
Während Rainer noch den Fahrerbrief auswendig lernte, startete Peter Beckers mit der Fahrerbesprechung. Bevor es aber um die Fahrt ging, fing er mit schlechten Neuigkeiten an: Willy Wilms war auf Grund seiner Krankheit leider verhindert. Auf diesem Wege „Gute Besserung, Willy!“ Ich hoffe, du kommst bald wieder auf die Beine. Wir haben dich und deine lockere Art sehr vermisst!
Im Fahrerbrief gab es einiges zu beachten: Pfeile mit Zahlen nur 1-mal komplett und bis zum nächsten einfahrbaren Abzweig, amerikanisches Abbiegen verboten, unterstrichene Aufgabenteile = kürzeste Gesamtstrecke, so weit wie möglich nach alter Karte verbinden, …
Das Ganze gepaart mit 4+1,5 Stunden Fahrzeit und 140km Strecke. Das war eine Ansage. Immerhin ging es laut Übersichtskarte in die Gegend um Nideggen, wo wir uns mittlerweile ganz gut auskennen.
Mit einer ungewohnten Startnummer 8 ging es dann los. Rainer hatte anscheinend schon vor 47 Jahren genannt?! Normalerweise sind wir immer im hinteren Drittel der Startliste zugegen. Mit den Fahrtunterlagen im Gepäck trafen wir auf dem Parkplatz noch Norbert Walter. Ich wollte eigentlich was scherzen und machte ihn darauf aufmerksam, dass er bloß nicht die Kontrolle 99 übersehen soll. Blöder Scherz… die 99 gab es wirklich direkt am Start. Ich denke aber, dass Norbert das auch ohne meine Hilfe hinbekommen hätte 😛
Mit den ersten Aufgaben wanderten wir von Inden Richtung A4. Der Übergang von der 2 in die 3 zeigte schon erste Schwierigkeiten. Der Pfeil 4 galt bis zum nächsten einfahrbaren Abzweig – der alten Karte wohlgemerkt. Da es dort aber mittlerweile neue Straßen gibt, benötigten wir einiges an Zeit bis wir die Wende 58 gefunden hatten. Danach ging es aber nicht sofort in die Eifel. Erst kämpften wir uns noch durch Merken, das Industriegebiet Huchem-Stammeln, Mariaweiler bis nach Lendersdorf, wo es allmählich immer grüner wurde. Die einzige „kürzeste Gesamtstrecke“ war dabei zu bewältigen, fiel dieses Jahr leider recht leicht aus. Für Probleme sorgten wir aber selbst. In Aufgabe 5 bemerkten wir erst wieder, dass amerikanisch Abbiegen verboten war. Hatten wir bis dahin vollkommen vergessen, kam aber glücklicherweise nicht vor.
In Aufgabe 8 machten wir dann einen Fehler. Also nicht direkt in der Aufgabe 8, sondern eher als Folgefehler für Aufgabe 21. Bei Langenbroich war eine Straße ge-x-t, also für den Rest der Fahrt gesperrt. Unscheinbar, ganz unten in der Ecke. Dafür sahen wir den Trick im Trick: eine Straße, die zwar per Kartenausschnitt gesperrt war, aber mit einem anderen Kartenausschnitt wieder freigegeben wurde: man fährt schließlich nach allen Karten 😉
Richtig schwierig wurde es erst in Aufgabe 10. Uns machte es zwar stutzig, dass sich hier, einen Steinwurf entfernt vom ehemaligen Nideggener Startlokal, einige B/C Fahrer knubbelten, aber die Schwierigkeit wurde uns noch nicht so richtig klar. Eine Fischgräte über 2 kleine Parkplätze sollte an sich kein Problem darstellen. ABER müssen wir gesperrte Weg mitzählen? Der Fahrerbreif sprach nur von „Wegen, die nach Aufgabenstellung noch befahren werden dürfen“. Aber gesperrte Wege? StVO hat aber laut West-OM Reglement Vorrang. Wir entschieden uns spontan, die gesperrten Wege mitzuzählen, was natürlich falsch war. Die Fahrtleitung hatte das so nicht vorgesehen. Da es aber neben unserer Lösung noch Weitere gab, wurde die Aufgabe bzw. ein Teil davon annulliert.
Der Parkplatz Schwammenauel, bekannt von den Mittagspausen der Oldtimer Fahrten, wurde noch überquert, bevor es nach Schmidt ging. Dort hatten wir dann eine Lösung für uns exklusiv. Der Pfeil A in Aufgabe 18 musste von hinten angefahren werden – eigentlich die Kontrolle 50 noch einmal. Unsere Denkweise war aber: Wir fahren ja bei Beckers/Wilms, die haben was auf dem Kasten. Also versuchten wir, an dem Dreieck an der L246 zu wenden. Ging nicht – durchgezogene Linie. Dann halt die Landstraße Richtung Westen, dort kam man wieder in Schmidt rein und an der 32 vorbei. Das hat uns so 10 Minuten extra gekostet. Hätten wir uns aber sparen können, war nämlich nicht so gedacht =)
Mit der DK in Aufgabe 18 hatten wir dann 2/3 der Fahrt hinter uns und die Eifel verschwand nach und nach in unserem Rückspiegel. Kurz vor Gey machten wir dann den angesprochenen Fehler in Aufgabe 21. In Gey selbst wurde es auch nicht besser. Nach Pfeil 4 wollten wir an einem Platz hinter dem Sportplatz wenden, Flatterband versperrte uns aber den Weg. War das etwa von Peter Beckers so geplant? So wirklich schlau wurden wir aus der Nummer nicht. Eine andere Lösung musste also her. Wir umfuhren kurzerhand den Pfeil 3, hatten aber keine Kontrolle entdeckt. Da uns langsam die Zeit eng wurde, waren wir an dieser Stelle fertig und fuhren weiter Richtung Lendersdorf. Die Lösung war natürlich naheliegend: das Flatterband hatte Peter nicht dort hingehangen und die Nummer wurde annulliert. Trotzdem ärgerlich für unser Zeitkonto.
Genauso ärgerlich ging es weiter: Aufgabe 22 schien recht einfach und erst bei Pfeil 4 wurde uns klar, dass wir vorher amerikanisch abgebogen waren. Das erklärt auch, wieso Steffan/Wörner anders fuhren. Wieder zurück + OK19 einsammeln = ein paar Minuten Verlust.
Trotz Zeitdruck ging der Rest recht leicht von der Hand und mit 10min übriger Karenz kamen wir gegen halb 9 im Ziel an.
Dort war das Schnitzel-Grünkohl-Nudel-Pommes-Mettwurst Buffet schon eröffnet und wir konnten uns zusammen mit Günter und Blümi den Fehlern und Tücken widmen. Was wir alles falsch hatten, war nicht wirklich klar, da es auch Einsprüche & unterschiedliche Lösungsansätze gab. Als die Ergebnisse ausgehangen wurden, waren wir jedenfalls überrascht, dass wir mit einem Fehler auf Platz 1 gelandet waren. Nach Duisburg gelang uns damit der zweite Gesamtsieg in der noch jungen Saison. Kettler/Sieper auf Platz 2, gefolgt von Thomas/Walter. Die Siegerehrung kam, da wir viel Karenz in Anspruch genommen hatten, für uns recht schnell. Andere mussten etwas mehr warten, was bei 66 Startern, dem Fehlen von Willy und Ungereimtheiten (Aufgabe 10, OK 31) aber voll und ganz zu akzeptieren war.
In Klasse N schafften es Reiner Liese und Frank Schmid auf Platz 3 von 25 Teilnehmern. Glückwunsch, zu dieser beachtlichen Leistung!
Dieter und Annette hingehen landeten „nur“ auf Platz 6 von 13 (Klasse) und auf 12 von 26 (Gesamt).
In Mannschaftswertung hätten wir übrigens mit 24,9 Zählern gewonnen, HÄTTEN wir uns angemeldet. Der Sieg ging daher an den MSC Dülken.
Nächste Woche geht es nach Niedersachsen zum MSC Rehburg, wo uns zwar ein kleineres Startfeld erwartet, in B/C sind mit 18 Teams (jetziger Stand) aber mehr Starter dabei.