2. Youngtimer Lauf „Zerf“ mit neuem Beifahrer

Andreas Berberich ist hoch motiviert und hat richtig Bock!! Das ist mal die Grundvoraussetzung überhaupt, damit man sich auf den heißen Stuhl setzt. Andreas legt noch einen drauf! Er hilft mir am Rennwagen, wenn schwere Dinge zu montieren sind. So hatten wir bei der Kempenich noch eine heulende Hinterachse die es galt umgehend auszutauschen. Bereits Tage zuvor holte Andreas diese beim Achsenbauer meines Vertrauens ab und brachte sie Freitag nach der Arbeit mit in meine Halle. Nach 3 Stunden war das Ding montiert.

Danach gings zum RGO-Clubabend, wo man Ihn herzlichst als neues Mitglied in die Gemeinschaft aufnahm. Bereits Sonntag fuhr ich eine Runde um den Block, um die Achse zu testen. Das Heulen war beseitigt.

Eine Woche vor der „Zerf“ wurde noch die eigens für uns gebaute Air-Box geliefert. Nach Montage stimmte ich die Vergaser neu ab, was diesmal auf Anhieb gelang.

Außerdem beschäftigte ich mich noch mit den Lenkhebeln (da gibt es 2 Nachbau-Varianten), die übrigens beim 400er Ascona ganz anders sind wie beim Serien-Ascona. Mein Ascona geht sehr schwer zu lenken und hat nur 2 Umdrehungen am Lenkrad insgesamt.  Ich änderte auf die „andere“ Variante und änderte zudem auch den Nachlauf. Hierzu kann man unterschiedliche Distanzscheiben am oberen Querlenker der Vorderachse verwenden, um diesen in die gewünschte Richtung zu bringen. Danach stellte ich die Spur ebenfalls neu ein. Eine erneute Probefahrt fühlte sich recht positiv an.

Norbert Zaremba bekam für seinen BMW M3 in letzter Sekunde vor Nennungsschluss noch einen Beifahrer aus den Reihen der RGO (Christian Lamberz), so dass wir Karfreitag mit den WoMo`s und den Rennern hinten dran in der Nähe der Ruwerthalle in Zerf auf einem kleinen Parkplatz unser Lager aufschlagen konnten.

Die WP`s sollten ähnlich wie im Jahr zuvor sein. Nur hier und da einige Änderungen und eine WP sind wir letztes Jahr andersrum gefahren. In der Klasse würde auch wieder Frank Esser mit Beifahrer S. Sybertz auf Sierra Turbo starten. Gesamt waren es 12 Fahrzeuge in der Wertung der YRT.

Mir war klar, dass ich nun auf Andreas Ansagen angewiesen war. Diese WP`s sind sehr anspruchsvoll und der kleinste Fehler würde sofort zum Ausritt führen. In Zerf habe ich leider nicht jeden Stein am Wegesrand im Kopf.

WP1 mit knapp 3 Minuten lief so lala. Ich war sehr unzufrieden, weil ich in 2 Linkskehren den Ascona mit der Handbremse übersteuert hatte. Dadurch musst du vom Gas gehen (also kurz lupfen) und verlierst den Schwung. In Summe kostete das auf M3 + 1,4sec und auf den Sierra +7,6sec.

WP2 mit etwa 6 Min Fahrtzeit waren es +0,9 auf Norbert aber +18sec auf Esser. Alles klar dachte ich, der hat ja einen neuen Motor, aber eigentlich waren es unsere eigenen Fehler. An einem Abzweig wo es rutschig war, schoss ich trotz gezogener Handbremse über das Ziel hinaus und musste 2m zurücksetzten. Andreas war schon mal etwas langsam mit dem Lesen. Ein ganz kleiner Tick zu spät und ich verpasste eine Links 2 um Stroh. Wir mussten erneut 10m zurücksetzten. Daran müssen wir beide Arbeiten!!

WP3 ein leicht geänderter Rundkurs (knapp 9 Min). Teile der Strecke also bekannt, aber auf den M3 +9sec auf Sierra +15sec ☹. Eigentlich war kein Fehler drin. Das Auto lief gut, bremste gut, alles top. Habe gehört das es bei der Messung wohl Zeitenfehler gab.

WP4 Rundkurs mal anders rum. Andreas mit Top-Ansagen. Nur ich Blödmann fahre wegen mehrerer Strohballen, die mir die Sicht verdeckten, in der 1. Runde am Start zu schnell vorbei in die Ausfahrt anstatt links 3 abzubiegen in die Runde. Wir haben die paar Meter zurückgesetzt, was später zu Recht bestraft wurde.  Der Preis waren +7 /+12sec. Ich muss allerdings anmerken, dass man die besagten Strohballen vor dem Start besser als Schikane gesetzt hätte, den in die Ausfahrt rein fährst du 5. Welle Anschlag am Start vorbei. Nicht ungefährlich!

WP 5… Irgendwas gab es zu diskutieren und so hab ich den Start total um 5 sec verpennt. Der Starter traute seinen Augen nicht und ich kam mir ziemlich dämlich vor. Sowas ist mir noch nie passiert. Genau die 5 sec fehlten hinterher auf Norbert während Esser nur 0,6sec schneller war. WP6 bekamen wir wieder einige Sekunden……. aber dann!

WP7 der Rundkurs (jetzt bekannt) wurde für mich zur Fahrerstrecke! Also wenn du komplett aus dem Kopf fahren kannst, dann ist das schon eine andere Nummer. Von Anfang an gaßte ich an und sah nach der 1. Runde Essers Sierra Turbo in etwa 500m Entfernung. Irgendwie kamen wir immer näher ran (wie bei einem Magneten) und so konnte wir mal die Fahrkünste und auch die Leistung vom Sierra betrachten. Auf der Geraden zog er uns zwar kurz weg, aber in den Kurven (beim Anbremsen) war ich wieder dran. Er rechnete gar nicht mit uns und bemerkte uns daher sehr spät. Ein „Vorbei-Kommen“ war Leistungstechnisch nicht drin und Esser gaßte jetzt an.
Ich aber blieb ihm auf den Fersen, doch an vielen Stellen ist ein Überholen einfach nicht möglich. Am Ende waren wir mit Norbert auf das Zehntel gleich schnell und gaben Esser 7 Sec und Dirk Strauch im Ascona B ebenfalls 4sec.    

WP8 holte Norbert noch mal alles raus aus seinem M3 um sich den Klassensieg zu sichern und fuhr sich +10,5sec ein. Esser fuhr 1,2sec langsamer als wir. Es geht also doch!!!

Leider wurden wir am Ende der Veranstaltung zu den Sportkommissaren gerufen. Eine Befragung zum Vorwurf des Rückwärtsfahrens WP4 fand statt. Wir gaben den Verstoß natürlich zu und wurden daraufhin (wie einige andere auch) disqualifiziert.

Einfach mal die ganzen Fahrfehler weglassen und mehr konzentrieren. An den Ansagen „in Time“ werden wir auch arbeiten sowie auch am Ascona 400. Die letzten 2 WP`s gab die Kupplung nämlich langsam auf, also muss das Getriebe (sowieso ein wenig undicht) heraus.
Die „To Do Liste“ hat auch schon wieder viele Punkte die alle abgearbeitet werden müssen. Der Motor lief durch den Außen-Temperaturanstieg zur Vorwoche wieder einen Tick zu fett und die Lenkung ging immer noch sehr schwer. Das hat mir Dirk bestätigt, nachdem er für mich den Wagen Sonntagmorgen auf meinen Anhänger gefahren hat.

Es war eine tolle Veranstaltung bei schönstem Wetter und wir danken allen Helfern.

See You im Hunsrück
Erik Wolfertz