Wie vielleicht der ein oder andere weiß, habe ich letztes Jahr mein geliebtes Kart an den Nagel gehangen. Das letzte Jahr habe ich dann zur Vorbereitung auf den Tourenwagen-Sport genutzt. Da man in Deutschland erst mit 16 Tourenwagen fahren darf, musste die Vorbereitung eher im benachbarten Ausland stattfinden.
Ende letzten Jahres haben wir uns dann entschieden, die DMV BMW Challenge zu fahren. (Ein BMW Markenpokal mit 7 Rennen, davon 1 im Ausland ) Mit meinem wunderschönen 318is E36 Baujahr 1994 sollte es an den Start gehen.
Ende letzter Woche war dann endlich der langersehnte Saisonauftakt. Und dann gleich in Hockenheim. Für den ein oder anderen Fahrer vielleicht ‚Standard‘, für mich im wirklich gleich ein Riesending. 53 Fahrer insgesamt am Start, davon 9 in meiner Klasse. Freitags war Qualifying, jeweils 2 für die beiden Rennen. Schönstes Wetter, und obwohl viel Verkehr auf der Strecke war, kam ich gut durch. Mit den neuen Hoosier-Reifen kam ich erstaunlich gut zurecht, obwohl die angeblich vom US-Hersteller eher für höhere Temperaturen ausgelegt sind (wie die Temperaturen Ende April in Deutschland waren, muss ich nicht sagen..). Im ersten Qualifying dann die erste Überraschung: aus dem Stand gleich die zweitbeste Zeit herausgefahren. Nicht schlecht. Aber dann war natürlich der Ehrgeiz geweckt, da musste noch ‚was gehen. Und tatsächlich: zweites Qualifying: schnellste Zeit! Es versprach spannend zu werden.
Dann kam der Samstag, und mit dem Samstag kam der Regen. Viel Regen. Sehr viel Regen. Glücklicherweise waren wir noch nie auf den Hoosier-Regenreifen gefahren ;-). Aber auch hier kamen die 318er eigentlich ganz gut zurecht. Mit viel Verzögerung ging´s dann endlich los. Und ich muss sagen: trotz einer Sicht von eher ‚Null‘ zahlt sich doch die Lehrzeit im Kart aus. Ein paar Runden den Vordermann studieren, zurechtlegen und im richtigen Augenblick in einer Kurve reinbremsen und vorbeiziehen. Klingt einfach, ist im Regen aber ziemlich sch…ön. Den ersten Platz hatte ich mir nicht mehr nehmen lassen. Das Auto hat gehalten, keine Crashs, alles gut. Was für ein Gefühl: im Motodrom von Hockenheim im ersten Rennen gleich als Nr. 1 der Gruppe abgewunken zu werden. Besser geht´s nicht.
Nachmittags sollte das zweite Rennen stattfinden, und der Regen hatte sich verflogen. Jetzt kam die übliche Frage aller Fragen: Regenreifen oder Slicks? Wet Race war angesagt, aber ein kurzer Blick auf die Strecke schien schon ein paar trockene Stellen erahnen zu lassen. Regen oder Slicks? Entscheidungen müssen irgendwann getroffen werden, also dachten wir, auch dank schlechter Erfahrung auf dem Kart, besser mit Regenreifen zu starten. Die Hälfte der Starter nutzte den Vorstart um noch schnell auf Slicks umzuschrauben. Als ich dann die Einführungsrunde fuhr, kam es mir vor, als hätte jemand die ‚Rasenheizung‘ eingeschaltet. Man konnte förmlich zusehen, wie die Strecke abtrocknete. Mist, falsche Entscheidung. Bin zwar noch gefahren wie der Teufel, aber die Kollegen auf den Slicks waren natürlich schneller. Am Ende kam ein vierter Platz raus, was noch in Ordnung ging.
Unterm Strich ein gelungener Saisonauftakt. So kann es gerne weitergehen. Das nächste Rennen ist dann am 22. Mai in Oschersleben. Danach geht´s wieder nach Hockenheim, zum Lausitzring, auf den Bilster Berg, nach Assen und zum Nürburgring (Saisonfinale). Also bitte weiterhin Daumen drücken,
Viele Grüße
Jan