Für dieses Jahr entschloss sich der MSC Rehburg, seine Ori um zwei Monate zu verschieben, warum auch immer. Meine Bedenken, dass dies dem Verein Starter kosten würde – schließlich fanden am selben Tage die Raiffeisen Classic des AC Hamm/Sieg, die Historische Klingenfahrt der MSG Solingen und die Arnsberger ADAC Classic des AMC Arnsberg statt – erwiesen sich als unbegründet. Fast keiner der potentiellen Starter blieb der Rehburger Fahrt fern und Ulli Bleeke war mit seinen 29 Startern vollauf zufrieden.
Beim Schreiben dieses Titels erinnerte ich mich, in relativ ebener Gegend gefahren zu sein, weshalb in aller Welt heißt es denn „Um die Rehburger Berge“?
Beim Durchblättern der Fahrtunterlagen entdeckte ich dann, dass der niedrigste Punkt 33 m, die höchste Erhebung bei Schneeren 66,8 m ausmachte, also doch Berge, wenn auch mit ganz sanften Steigungen.
Den Startort Brokeloh hatte der MSC Rehburg bereits 2015, ich konnte mich zwar nicht mehr an das Start- und Ziellokal (Bedenklich!) erinnern,allerdings erkannte ich noch jede Straße des Ortes wieder, der kaum mehr Einwohner hat, als der MSC an Startern ausweisen konnte. So fiel es den Bleeke – Brüdern nicht schwer, so gut wie alle Anwohner an der Strecke zu verständigen und um Nachsicht zu bitten, falls sich einer von uns doch daneben benehmen sollte. Wir Teilnehmer wurden ebenso vergattert, in den wenigen Orten nicht schneller als 30 km/h zu fahren, dem Hörensagen nach sollen sich auch alle Fahrer daran gehalten haben.
Aufgabe 1 diente wohl dazu, eine Strecke für später zu legen, man durfte nämlich nie gegen Pfeile fahren. Dies hatte auch über die gesamte Fahrt Bestand, das Einbahnstraßensystem verfiel mit jeder neuen Aufgabe. Als zweite Aufgabe ging es nach Husum (nein, nicht der bekannte Ort in Nordfriesland), in dem schon schwierigere Aufgaben zu lösen waren, aber es ging immer noch nicht richtig los. Bild 3 und 4 brachten uns nach Schessinghausen (wer kennt es nicht?), hier befand sich auch die DK 1. Alles wurde jetzt etwas schwerer, aber immerhin acht B und C – Beifahrer schafften es bis hierhin mit null Fehlerpunkten.
Vor dieser DK hatten wir eine Idee, die der Fahrtleiter aber nicht so sah. In der zweiteiligen Aufgabe 4 gab es im oberen Kartenbild eine total ungenutzte Strecke über die B 8 und die K 62 zu einem Ministrich, welche ca 10 mm näher war als die angedachte Strecke. Nach Erreichen dieses Striches (ca 4 Kilometer) ließ sich die Fahrt nicht mehr fortsetzen, weil die nachfolgende Aufgabenstellung dies verhinderte. Da ich aber gelernt habe, immer zunächst zum nächst erreichbaren Zeichen zu fahren, wenn dies gefordert wird, erwarteten wir eine SK, welche uns einen Stempel geben würde und einen Zettel (dies gab es mehrmals während der Fahrt), auf dem stehen würde: „Herzlichen Glückwunsch, Du hast alles richtig gemacht, wende hier und arbeite die Strecke neu aus“. Diese SK gabs nicht und auch nicht einen solchen Zettel, dass ganze kostete viel Zeit und brachte uns einen dicken Hals. Dasselbe gab es auch im letzten Kartenbild, durch die Erfahrungen aus Bild 4 blieb der Hals aber jetzt dünner. Es gibt gelegentlich den Satz „Die Aufgabe muss aber lösbar bleiben“, dieser hat uns hier gefehlt.
In Aufgabe 5 sollten einige der „Rehburger Berge“ angefahren werden in Form der trigonometrischen Bodenpunkte „54“ und „55“, zur Verwirrung fanden wir noch einen Höhenpunkt „55“, der war aber nicht gemeint. Die sechste Aufgabe beinnhaltete einen fiesen Trick, der vor einigen Jahren bereits einmal vorkam. In einem „E“ (wie „Ende“), welches die Straße eigentlich zu machte, waren genau dort die Straßenbegrenzungslinien zu sehen, welche das „E“ durchsichtig machten und so die Straße an dieser Stelle wieder öffneten bzw diesen Bereich als roten Ministrich outeten, welcher „selbstverständlich“ noch gefahren werden musste.
Da ich ja diesen Bericht auch für die RG Oberberg schreibe, darf ich Dieter Voß versichern (RGO – A – Beifahrer), keine Angst, sowas kommt in Deiner Klasse nicht vor!
(Anm Dieter: Du glaubst doch wohl nicht, dass ich sowas nicht sehe – oder?)
In Aufgabe 7 befanden sich 2 Kartenausschnitte, welche um einen Millimeter überlappend aneinander stießen, weitere Schwierigkeiten gab es hier nicht.
Wahrscheinlich hatten hier immer noch einige Teams Null Strafpunkte auf ihrem Konto, dies änderte sich aber in Bild acht. Einlinige Wege, die schnellstmöglich zu doppellinigen Wegen hin verlassen werden mussten, Fischgräten, amerikanisches Abbiegen und eine Wendekontrolle (die einzige), von welcher mit einer direkt danach stehenden besetzten Kontrolle abgelenkt werden sollte, sorgten dafür, dass das Punktekonto endlich Format annahm. Pech hatte hier das Team Diebel/Weinert, weil ein hier wendender Eurosprinter die Wendekontrolle verdeckte. Der kürzeste Weg zum Ende dieser Aufgabe quer durch das Gebiet der früheren Aufgabe 4 ließ das Punktekonto der meisten Teilnehmer abermals steigen.
Die letzte Aufgabe brachte uns wieder nach Brokeloh zum Startlokal. Wie befürchtet mussten hier die Pfeile der Aufgabe 1 berücksichtigt werden, zudem gab es vier kleine Punkte, welche jeweils nur einmal befahren werden durften. Im dritten Anlauf gelang uns auch dies, siehe Aufgabe 4.
Beim Eintreffen im Ziellokal hingen die Ergebnisse und Zwischenstände des ersten Abschnittes bereits aus, erfreulicherweise gehörten auch wir zu den Teams mit null Fehlerpunkten. Nach einem umfangreichen Büfett dauerte es nicht lange, bis die Musterbordkarten des zweiten Abschnittes aushingen, für Adrian und mich sah alles sehr gut aus. Etwas verzögert durch einen in der Luft hängenden und einen tatsächlichen Einspruch in der Klasse B/C durften wir dann feststellen, dass nur 2 Teams mit null Fehlerpunkten durchkamen, wir hatten allerdings leider 3 Minuten zu lange gebraucht.
Gesamtsieger der Fahrt – wie schon mehrmals in diesem Jahr – wurden Günter Kettler und Jan Sieper, welcher abermals seinen Vater schlagen durfte 🙂
Jan hatte in der letzten Aufgabe sogar eine Lösung für sich exklusiv, welche sogar dem Veranstalter entgangen war.
Adrian meinte schon während der Ori, dass es sich bis dato um eine hervorragende Fahrt handeln würde, ich kann mich dem nur anschließen.
Vielleicht finden sich im kommenden Jahr (noch) mehr Teilnehmer ein, die Veranstaltung hat es auf jeden Fall verdient.
Ulli bat mich, wie in früheren Jahren wieder einen launigen Bericht zu schreiben, „es müsse ja nicht unbedingt wieder der Puff in Porta Westfalica“ drin vorkommen. Er meinte, äußerlich sähe das Haus ja schlecht aus, aber innen wäre es wohl nicht so schlimm.
Adrian sinnierte noch auf dem Heimweg, mit wem wohl – in aller Welt – Ulli Kontakte hat, der ihn mit diesen brisanten Informationen füttert!