Beim letzten Wertungslauf der Rundstrecken-Challenge Nürburgring am 24.08.2019, dem „Preis der Erftstadtquelle“, war volles Haus angesagt. 28 Starter in der Klasse V4. Bei Temperaturen rund um 30°C sollte es eine Hitzeschlacht werden. Im gewohnten Cockpit des wieder einsatzbereiten BMW von Grundei Motorsport wollte man direkt wieder vorne mit mischen.
Routiniert fuhr Jan Buchwald wieder mal den Start, konnte jedoch keine freie Runde erwischen, da das Rennen ab der ersten Runde von vielen Unfällen und daraus resultierenden „Gelb“ und „Code 60“ Phasen geprägt war. Zusätzlich machte die Funkanlage im Fahrzeug Probleme, wodurch das Mikrofon im Helm der Fahrer außer Funktion war. Trotzdessen konnte Buchwald die Unfallstellen alle passieren und das Fahrzeug zur Rennhälfte auf Position 4, in Schlagdistanz auf den dritten, liegend an Michal Ockenfels übergeben. Die Platzierungen 3, 4 und 5 lagen dicht bei einander, somit war für das Endergebnis noch alles offen.
Auch nach dem Tankstop sollte es sich auf der Strecke nicht beruhigen. Um die gesamte Nürburgring Nordschleife gab es mehrere Unfallstellen an denen die Helfer aktiv werden mussten.
Durch eine Unfallsituation bei der die Flaggensignale zu Irritationen führte, sollte sich später heraus stellen, dass das Rennergebnis ganz anders ist als viele Teilnehmer es durch das Livetiming erahnten.
RCN Serienmanager und stellvertretender Rennleiter Willi Hillebrand: „Das Ende einer Code-60-Zone war nicht eindeutig angezeigt worden. Viele Teams, die sich korrekt verhalten hatten, wurden so deutlich benachteiligt. Da der Sachverhalt am Renntag in der Kürze der Zeit nicht endgültig zu klären war, haben wir das End-Ergebnis zunächst ausgesetzt.“ In den Tagen nach der Veranstaltung wurden zahlreiche Video-Bilder aus den Fahrzeugen ausgewertet, bevor eine offizielle Entscheidung fiel. RCN Rennleiter Hans-Werner Hilger: „Beim neuen Ergebnis wurde bei allen Teilnehmern die zweite Bestätigungsrunde aus der Wertung genommen. Ich hoffe, dass dies eine gute und gerechte Lösung des Problems ist.“
Leider bedeutete diese Entscheidung der Rennleitung für einige einen Vorteil und für andere einen Nachteil. Nicht alle Teilnehmer befinden sich bei dem Format der RCN in der gleichen Runde und waren somit nicht zum gleichen Zeitpunkt von der falschen Flaggensituation betroffen. So auch Buchwald und Ockenfels die sich in einer Sprintrunde befanden als sie die Unfallstelle erreichten. Für Buchwald und Ockenfels sowie weitere Teilnehmer bedeutet diese Entscheidung einfach nur noch eine langsame Runde gefahren zu haben. Schade! „Einige Tage mit dem glauben den Klassensieg bei 28 Startern erfahren zu haben, wenn auch durch etwas Glück, und dann so eine Entscheidung der Offiziellen zu erfahren lässt einen an der Fairness in dieser Rennserie zweifeln“ so Michal Ockenfels nach Veröffentlichung des neuen Endergebnisses. „Ein zweiter Platz bei 28 Startern in der Klasse, mit dem gerade wieder aktivierten eigenen Auto, beweist die Qualität des gesamten Teams. Das Potential ganz vorne mit zu fahren ist jedenfalls da, jetzt muss das Rennglück vielleicht auch mal auf unserer Seite sein um den ersten Sieg zu holen“ sagte Jan Buchwald der zuversichtlich dem 3h Rennen am 21.09 entgegen sieht.
Aus internen Reihen lies sich heraus hören, dass die Ergebnisfindung bei einigen Teilnehmern ebenfalls keine euphorischen Luftsprünge auslöste und ein Protest gegen die Wertung in Erwägung gezogen wurde. Wir dürfen gespannt sein wie sich die Thematik noch entwickeln wird.