Da stehen Leon und ich so vor der ZK zum Service bei der RKA und da kommt ein sehr freundlicher Mensch in meinem Alter an die Fahrertüre und erzählt mir, dass er früher auch Rallyebeifahrer gewesen wäre und gerne wieder fahren würde.
Dann ging alles schnell! Man traf sich beim Service und danach noch einmal, dann telefonierte man und kam mal auf einen Kaffee vorbei…….Es endete damit, dass Andreas Berberich 3 Wochen vor der Rallye bereits mit mir die Hinterachse am Ascona austauschte, während seine Frau mit meiner Karin bei den ersten Sonnenstrahlen des Jahres im Garten krosste.
Doch zuvor noch ein paar Worte zum Ascona 400, der im Laufe des letzten Kalenderjahres den Zusatznamen „das Schwein“ von Karin erhielt. Das kam wohl daher, dass wenn du abends nach Hause kommst und ständig am Fluchen bist, da sich immer wieder neue Probleme am Opel auftun.
Nun ja: ich konnte den Fehler der Bremse entdecken. Die Gewindestange der Waagebalkenbremse war defekt. Der Flammenwerfer-Fehler und die teilweise Rumrotzerei waren ganz banal verbogene Drosselklappen. Neue Vergaser waren somit Pflicht, doch diese mussten auch erst mal wieder richtig eingestellt und modifiziert werden. Dann hieß es noch, ich hätte die falschen Lenkhebel drin. Auch noch getauscht und entsprechend die Spur neu eingestellt. Und dann kam wieder „Stressi das Schwein“:
3 Wochen vor der Rallye hatten wir noch die Hinterachse getauscht, doch auf der ersten Probefahrt machte diese Geräusche wie ein gerade verzahntes Getriebe. Ich verstand die Welt nicht mehr.
Nach vielem telefonieren stand fest: Hält oder Zerfällt

So starteten wir Samstag zur Rallye. Andreas war schon da und hatte einen Parkplatz oberhalb der Leyberghalle für uns reserviert. Früh zur Papier-Abnahme hieß auch früh bei der technischen Abnahme zu sein. Da lief auch alles glatt und wir konnten mit den Rallyefreunden aus Düren im Bahnhof Vulkanexpress zu Abend speisen.
WP1: Strecke bekannt doch viele neue bzw. geänderte Teile im Auto. Also erst mal vorsichtig rantasten. Motor lief gut und die Zeit war gar nicht schlecht. Die Kehre gelang perfekt (mit jetzt wirkungsvoller Handbremse). Bremsdruck jedoch zu weit hinten. Jetzt kann ich es ja einstellen! Andreas war begeistert und ich hatte keinen Fehler beim Vorlesen bemerkt
WP2: Strecke auch bekannt mit viel Schotter. Ab dem Start und die ersten 4 Kurven direkt ausbrechendes Heck von hinten. Gegengelenkt und weiter gings. Die sehr enge Schikane ohne Fehler durchfahren und später eine leichte Sprungkuppe mit etwa 170km/h ins NICHTS übersprungen. Die Strohballen habe ich auch in Ruhe gelassen und niedergemähte Plastiksockel einfach mittig überfahren.
WP3: wie oft bin ich die gefahren! Wie immer zu früh auf der ersten Geraden gebremst…grrrrr und im Schotter etwas zu zaghaft. Hinter der Brücke mal mit Handbremse probiert. Zack 100x Besser!
Die Zuschauerkehre passte auch 2x recht gut und der Motor spielte jetzt auch mit. Trotzdem dass es beides Linkskurven waren.

WP4: auch bekannt! Ich mag die Strecke sehr. In unserer Ausfahrt hatten sich 2 YRT-Teilnehmer in einer engen Ortsdurchfahrt (hinter der Brücke) ineinander verkeilt. Wir standen dahinter, konnten aber nach knapp einer Minute weiterfahren.
WP5-6: so wie vorher, alles super gelaufen. Ich habe den Bremsdruck immer weiter nach vorne regeln müssen, weil es hinten überbremst hat. Andreas hat gut angesagt. Er auch alle Überführungsetappen einwandfrei gefunden. Dieter Jäkel filmte uns in seiner Funktion als Zuschauer und wir haben uns mit einem Hupen bedankt.
WP7+8: ich hatte nun vertrauen in die Bremse! Nun wollte ich mal sehen was noch geht. In der 7 waren wir schon nah dran und in der 8 dann (an den selbsternannten Gegnern aus den anderen Klassen) auch vorbei. Es geht also!!
Im Endergebnis haben wir die tatsächliche Zeit der WP4 (Unfall) erhalten und keine gerechnete Zeit. Dies hat uns knapp eine Minute im Gesamten und den 4. Platz, Minimum aber den 5. Platz in der Youngtimer Trophy Wertung gekostet. Da es aber in der Klassenwertung (nur in der RGO-Wertung) nichts gekostet hat, wollten wir dazu nichts gesagt. Einen Pokal gab es komischer Weise für uns als einziges Team auch nicht, aber bei 1. von Eins brauchen wir auch keinen. So ist es der 6. Platz von 18 Youngtimern geworden. Leider war es dem Klassengegner Norbert Zaremba (M3) zu kalt in der Garage und daher war er noch nicht fertig mit dem Auto und Team Esser hatten Probleme mit der Fertigstellung des Ford Motors für den Sierra Turbo.
To Doo Liste ist erstellt. Die Achse hat zuletzt geheult wie S……! Ein Türgriff verloren und dann sind da noch 4-6 Kleinigkeiten, die ich ändern möchte. Andreas hat seine Hilfe schon angeboten. So kann es weiter gehen 😊
Doch in 2 Wochen fahre ich mit Leon nochmal im Manta 200 die BuBi im IVG-Gelände. Die Rallye lasse ich mir nicht entgehen! Ich muss die Vergaser noch neu bedüsen, da ich die Nockenwelle geändert habe und der Sturz vorne Links passt auch nicht.
Wieder einmal sagen wir 1000 x DANKE an die vielen Helfer und insbesondere an den MSC Kempenich, die hier alle bei strahlendem Sonnenschein Ihr Bestes gegeben haben.
Ohne Euch läuft es nicht!!
Gruß Erik Wolfertz