Bericht: Werner und Marius Gnad bei der Twente Rallye am 31.10. – 01.11.2015

Bei herrlichem Sonnenschein und mit guter Laune sind Marius und ich zum Jahresabschluss nach Holland.

Wir wollten Erfahrungen sammeln und einfach Spaß haben – hatten ja von Manfred Adolfs viel positives aus dem Vorjahr gehört.
Samstag angereist und schnell die Papierabnahme, das Abfahren und die techn. Kontrolle hinter uns gebracht. Sinnvoll die Aufteilung der techn. Abnahme; Schnelle und Historic örtlich getrennt abzuwickeln. Wir benötigten einen Wagenpass??? Richtig gelesen, im Vorfeld durch die Historic Organisation bereits bestens geregelt. Auch nach Startnummern wurde die Abnahmezeit vorgegeben und eingehalten.

Bereits hier beschlich uns ein ungutes Gefühl, waren doch alle sehr freundlich , auskunftsfreudig, wenn auch teilweise nicht zu verstehen, aber irgendwie klappte es mit Zeichensprache, hilfsbereit. Marius kränkelte deutlich. Unsere holländischen Kollegen hatten groß aufgetischt und eingeladen!!! Wir staunten nicht schlecht als wir die Halle betraten – alle holländischen Teilnehmer waren darin in Reih und Glied aufgestellt; toller Anblick und es wurde gefachsimpelt, gegessen und auch ein lecker Bier genossen. Hier wurden erste Unstimmigkeiten durch die Organisation deutlich aber schnell geregelt. Also entspannt ins Hotel und morgens zum abgestellten Auto. Hier wieder Hektik, wir sollten uns beeilen, denn an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit fand das Briefing statt. Auto starten und hinter den anderen her.

Pünktlich im Saal mussten wir feststellen, nur Bahnhof zu verstehen. Wir ” Deutschen Teilnehmer” sahen uns fragend an, umsonst. Der Redner gab sich extra für uns Zeit und so gut es ging, alles in gebrochenem Deutsch zu wiederholen. So nebenbei wurde gesagt, 60er Schnitt ist verlangt, sollten aber auf den Geraden nicht schneller als 125 fahren. Ein Grinsen in den Gesichtern war auszumachen. Ach ja, wir sollten jetzt doch wieder zum Ausgangsstartort zurück, da hier ja jetzt eine Hochzeitsmesse und ein Automobilcorso stattfand, nicht wir, nein – von Porsche bis Ferrari u. a.. Alles platze aus den Nähten. Unsere holländischen Freunde regelten das spontan und mit einer Ruhe, die uns Schweißperlen auf die Stirn trieben, aber immer recht freundlich. Was die ” Schnellen ” alles aufgetrieben und aufgebaut hatten, enorm!!!

Der Start kam näher. Los. WP 1 : schnell !! Aufschrieb passt aber mit den Abzweigen so seine Probleme. Die Abzweige sind z.T. erhöht und wer dort zu spät bremst, hebt ab und die Bäume und Gräben grüßen. Einige Teilnehmer hingen oder lagen bereits neben der Strecke. Bereits hier , reichlich Zuschauer !!!

WP 2 : noch schneller !! Ständig im 5.Gang. Vor dem gelben Schild Wartezeit 5 Min., grins.

Auf zur WP 3. Aufgehalten durch den Autocorso wurde die Zeit knapp. Fenster runter und etwas lauter gebeten, uns durch zu lassen. Die Startzeit kam näher. Umsonst die Hektik, Holländer sind viel gelassener!! Die WP 3 ist neutralisiert, der Vorwagen ist abgeflogen und muss geborgen werden. Schade, denn die WP 3 war beim Abfahren schon der Hammer; schneller Kurven, eckige Abzweige, lange Geraden, wechselnder Belag und zum Schluss ein kleiner Rundkurs vor ca. 10000 Zuschauern ( der Veranstalter meinte was von 12000) Entlang der gesamten Strecke weiterhin viele Zuschauer ( alle Holländer müssen Interesse am Rallyesport haben).

Ab ins Parc Ferme. Jetzt wieder die Frage, wann geht es weiter. Kurzerhand wurde uns eine WP gestrichen und es sollte nach WP 6 zur WP 9 gefahren werden. ???? Egal , wir lernen von den Holländern, Geduld und es wird schon laufen.

WP4 und WP 5 jetzt noch etwas zügiger, langsam an die Kurven gewöhnt.

Auf zur WP 6 mit den Zuschauertribünen. Es macht Spaß und die letzte Meter Schotter liegen vor uns als beim Belagwechsel auf Schotter mein Heck seitwärts kommt ( geschätzte 145 schnell). Schwung rechts, Schwung links ( Baum um cm verfehlt) rechts und dann mit dem Vorderwagen in einen der tiefen Gräben. Durch den Schwung das Heck gleich mit hinein und aus. keine 100m vor der Einfahrt in das Industriegelände und den Tribünen, Mist. Uns ist nichts passiert. Marius staunte, was der Wagen aushält. Viele Holländer helfen uns und heben den Wagen aus dem Graben.

Ein Danke wurde bereits nach Holland geschickt. Fazit: tolle Strecken, mit etwas Geduld geht alles leichter und die Freundlichkeit der Holländer ist hervor zu heben. Mit einem Lächeln geht halt alles etwas leichter und Unstimmigkeiten sind nicht wirklich ein Problem. Wir wollen nächstes Jahr wieder dorthin, vielleicht der Eine oder Andere aus dem Club auch????