Die Wetter App sagte ab Donnerstag durchgehend Regen für das Wochenende an. Also hatten BMW M3 Team Norbert /Björn Lüling und Jürgen Krieg mit mir im Kadett C Coupe Regenreifen montiert, für die meines Erachtens schwierigste Rallye- Veranstaltung des Jahres. Oft die richtige Wahl bei der Rallye Buten un’ Binnen (“buten un binnen” ist niederdeutsch und bedeutet in etwa „draußen und drinnen“).
Der Veranstalter hatte alles top organisiert. Danke dafür in diesen schwierigen Zeiten.
Beim ersten Abfahren am Freitag war es jedoch trocken. Samstag morgen beim zweiten Abfahren ebenfalls. Doch Regen war angesagt und nur mit diesen Tropfen vom Himmel “könnten” wir evt. mal gewinnen.
WP1 war ein Rundkurs und mir in Teilen bekannt. Jürgen war hier noch nie gefahren. Es war leider trocken. Die Reifen waren kühl, aber der Rundkurs ca.14km lang. Nach der Hälfte der WP fuhren wir auf den vor uns Fahrenden auf. Der verfuhr sich in die Ausfahrt hinein, anstelle in die Runde und wir kamen (bis auf ein Streifen des Heuballens) ganz gut vorbei, bis zum Auflaufen auf einen Volvo, der 2 Plätze hinter uns gestartet war. Trotzdem Bestzeit: 9 Sek. Vorsprung in der Klasse. Endlich!
In der 2. und 3.WP war es immer noch trocken. Die Reifen wurden entsprechend warm und fingen an zu schmieren. Trotzdem liefen wir wieder auf den vor uns Fahrenden auf. Wir kamen ganz gut an ihm vorbei, aber lustig war dies trotzdem nicht, denn es kostet dennoch Zeit und ist zudem immer sehr riskant. Es ist einfach höllisch eng im IVG Gelände und überall lauern verdeckte Steine oder Wurzeln.
Zur Zwangspause bedankten wir uns für das Vorbeilassen, hatten allerdings 3sec Abstand zum führendem H.R.Jansen im Gr.2 Opel Manta B.
Ich tanzte den Regentanz und ja, pünktlich zur WP4 fing es an zu nieseln. Ich sah unsere Chance!
Jetzt oder Nie!
Jürgen machte top Ansagen und die Strecke war leicht glitschig. Ich verzögerte überall etwas früher, aber wir liefen wieder einmal auf. Diesmal bereits weit vor der Y-Gabel, an der man entweder in die Runde oder in die Ausfahrt fuhr. Jetzt machte der Vorausfahrende leider keinen Platz, schlimmer noch, er machte einen Fahrfehler und fuhr die Böschung hinauf, rollte zurück und blieb in der einzig möglichen Fahrgasse erst mal stehen. Nach dem Starten seines Motors fuhr er zu unserem Leidwesen statt zurück, nun vorwärts in die richtige Runde, so dass wir nachfolgend überhaupt nicht vorbei kamen. Nach dem Überholen liefen wir erneut auf den Volvo auf. Es war zum Mäuse melken. Am Ende waren wir 25sec langsamer als im ersten Durchgang. H.R.Jansen hatte aber auch einen Fahrfehler (mit Deformation der Vorderachse) und so sahen wir noch eine Chance.
In WP 5 standen wir nach 1/3 Fahrstrecke wieder im Kofferraum des Vorausfahrenden. In einem engem 90° Abzeig hielt er an, so dass wir innen vorbei konnten. Ja, meine Verbreiterung ist noch dran! Trotzdem konnten wir auf den Erstplazierten in der YRT-Gesamt genau 5 sec und auf den Zweiten gar 14 sec gutmachen. Ob das reichen würde?
Die Streckenverhältnisse hatten sich dramatisch verschlechtert. Wo im ersten Durchgang loser Untergrund war, klafften nun riesige Löcher.
Online Zeiten konnte man hier im Gelände nicht sehen. Die Netzverbindung war einfach zu schlecht.
In der WP 6 war es richtig feucht, aber wir liefen diesmal an einer Stelle auf, an der wir ohne nennenswerten Zeitverlust überholen konnten.
Im Ziel hörten wir es dann. Wir hatten die 10 beste Gesamtzeit gefahren und somit rund 25sec auf den YRT-Führenden aufgeholt. Dieser war aber immer noch 9 sec vor uns, somit erreichten wir Platz 2 YRT-Gesamt. In der Klasse Y5 (Gr.2) bis 2.000ccm erhielten wir endlich einmal Platz 1.
In der Gesamtwertung 22. Platz von 62 Startern davon 47 im Ziel.
Vielen Dank für die Bilder Jobst Von Der Wense.
Gruß Erik Wolferz