Die zweiten und dritten Meter mit dem Ascona 400

Ich hatte mir die Saison mit dem Ascona 400 doch anders vorgestellt. Klar, man muss das Fahrzeug erst mal kennen lernen und „Fühlen“. Dass dies aber so lange dauern würde, hätte ich nicht gedacht. Hatten wir bei der Kempenich noch Abstimmungsprobleme mit dem Motor, die falschen Federn hinten drin und eine überbremsende Hinterachse, fuhren wir dennoch den Klassensieg (den Matz M3 mal ausgeklammert) ein.

Bei der Zerf war das Fahrwerk ja dann in Ordnung, der Motor rotzte immer noch und kostete in jeder Linkskurve Zeit, aber am Schlimmsten war da die Bremse und die 1,8sec zu langsam.

Zu Hause stellten wir dann übrigens fest, dass eine Bremsscheiben vorne gebrochen war. Bei Probefahrten, um das Gerotze mit den Vergasern mal zu klären, wäre mir durch ein sich selbst lösendes Schwimmernadelventil der Ascona „fast“ abgefackelt.

Eigentlich gut vorbereitet fuhren wir dann zur Rallye Hunsrück. Wieder Probleme mit der Bremse. Ständig musste ich den Druck nach hinten verändern und das führt zu Vertrauensverlust und damit zu früherem Bremsen und somit Zeitverlust. Direkt in WP1 ein Überbremsen an der Hinterachse ließ uns in einer Rechts-Kehre zu früh eindrehen. Etwa einen Meter zu früh, sonst wäre das die perfekte Kurve im Drift geworden.

So aber standen wir über 4 Minuten mit den Vorderrädern in einer Rille und konnten uns alleine nicht befreien. Die Zeitenjagd war damit beendet. Der Motor rotzzelte übrigens noch mehr. Ich konnte es nicht begreifen.

Zu Hause das Problem erneut angegangen. Benzindruckmessgerät feste eingebaut mit zig Vergaserspezialisten gesprochen, andere Vergaser-Deckel mal probiert, ach ja ein Original Lenkrad gab es auch noch statt dem geschüsseltem Sparco Lenkrad und dann sind wir für einen guten Zweck die Kahlengrund Rallyedays gefahren.

Schicke Sache muss ich sagen! Könnte man mal überlegen, ob die RG-Oberberg sowas nicht auch veranstalten könnte. Es wurden ca. 30 auserwählte Fahrzeugbesitzer eingeladen, die sodann auf einer Runde plus Ausfahrt mit einer Gesamtlänge von knapp 5km jede Menge Zuschauer mitnahmen. Diese bekamen vorab Helm und Mütze verpasst und wurden von Helfern entsprechend in den Fahrzeugen angeschnallt. Aus den Einnahmen wurden die Kosten getragen und der Rest in die Dorfgemeinschaft gespendet. Wie ein kleines Dorffest doch diese Art und Weise bringt den Leuten mal live den Motorsport etwas näher.

Zum Einstellen oder um großartige Änderungen am Fahrzeug zu tätigen, war es mir an diesem Tag einfach zu warm. Leider hatte der Kurs auch nur eine Linkskurve, so dass das Problem auch nicht auftauchte. Dafür hatte es jede Menge Rechtskurven und bei einer hab ich es übertrieben und ein Vorfahrtachten-Schild niedergemäht.

Auch ich möchte mal in Urlaub und so hatte ich nur wenig Zeit für die Blechreparatur und den Check am Ascona. Ich hatte aber Hilfe von T., der mit dem schwingenden Hammer. Danke dafür T. !! Außerdem waren beide Bremsscheiben vorne gerissen. Der Hersteller nahm sich nichts davon an. Radlager waren auch Müll. Dauerstromkabel noch legen, für den kommenden DRM Lauf, den Motor mal zur anderen Seite kippen, wieder an die Vergaser dran……… Außerdem hatte ich mir 15“ Felgen und Reifen besorgt, die ich mal testen wollte. Olly half mir da beim Montieren von diesen Knochen.

Olly und Markus kamen dann auch noch mit zu diesem Lauf, um den Service für diese große Rallye von immerhin knapp 150 WP km zu gewährleisten. Dafür bauten wir den Sprinter um zum Servicewagen, wo die beiden auch nächtigen konnten und ich meldete mein 2.Wohnmobil wieder an und fuhr einen Tag eher los, damit Leon und ich am Freitagmorgen bereits die Besichtigung der Rallye Mittelrhein tätigen konnten.

Papierabnahme, Recce und technische Abnahme verliefen reibungslos. Serviceteam kam pünktlich zum Bier trinken und es gab für alle Chili con Carne à la Karin.

Beim Abfahren war mir schon klar, dass man hier aus seinem Auto so richtig Kleinholz machen konnte. So gingen wir in WP1 sehr verhalten vor. Erstmal an die geänderten neuen Bremsscheiben und an die 15“ Räder gewöhnen. Zum ersten Mal lief der Motor vernünftig. In der einen oder anderen Kurve war zwar noch was aber er lief schön. So gut wie noch nie meinte Leon. OK, WP2 dann etwas schneller, aber immer noch sehr vorsichtig. Die Zeit am Ende wäre interessant geworden, doch leider beendete ein rechtsseitiger Streifschuss an der Mauer unsere Rallye. Schuld war eine Kreuzung über eine Kuppe an der schon „Namen“ vorher gestrandet sind und viele kannten, nur ich eben nicht. Wir hatten im Aufschrieb zwar „hebt“ stehen, aber im dritten Gang ausgedreht kann man in der Luft halt nicht mehr lenken.

Uns ist nichts passiert. Aber wieder einmal hab ich viel Arbeit und T. hat zu tun. 9 Wochen bis zur Oberehe. Wenn noch jemand einen Kotflügel rechts hat…………..ich brauche Reserve.

Gruß Erik