Während der Siegerehrung zur Rallye Westerwald sitze ich mit Helmut u.Svenja Beckmann zusammen und die beiden erklären mir das Sie die „Birkenfeld“ fahren wollen….. Nein, antworte ich , da hab ich keine Lust zu. 280km Anreise für 35WP km, das ist es mir nicht wert. Dann doch eher 300km Anreise nach Eisenach und 70WP km bei der „Gollert“….. Gesagt getan. Wenn nur der Dietmar nicht beruflich verhindert wäre? Da ich eh vorhabe ,in diesem Jahr noch mit der Nina Becker die Hinterland zu fahren, warum nicht auch die 20.Rallye Race Gollert?
So geht es halt am letzten Freitag mit den Beckmann´s in den Osten. OSTEN ?? Oh weh, da war doch was? Im letzten Jahr gab es dort für uns 3 Starts und leider auch 3 Ausfälle. Tja, auf diesem Teil der Deutschlandkarte gibt es nur schwarze Stellen. Nix weißes ! Aber an diesem WE soll es etwas weißes geben, und zwar Schnee, und das im Mai. Ich habe sämtliche Wettervorhersagen studiert , und alle sagen das gleiche. „Wechselnde Wetterbedingungen am ganzen Wochenende!!“ Regen, Schnee, und Graupel wechseln sich mit sonnigen Abschnitten ab. Na klasse!
Die Anfahrt nach Eisenach gestaltet sich locker und nach 3,5 Std ist das Ziel erreicht. Wutha-Farnroda Ortsteil Mosbach bei Eisenach……. Schnell abgeladen, Papier- u. Techn.Abnahme erledigt und ab gehts zum Recce. Ja, hier im Osten empfiehlt es sich die ersten beiden WP´s (1+3, 2+4) schon am Freitag zu schreiben. Am Samstag dann noch die 5 und zum Abschluß die 6 (identisch mit der 2/4 nur andersrum.
Der Samstag erwacht und als wir das tuen sehen wir : Weiß !! Alles voller Schnee ! Na klasse, aber zum Glück waren wir ja vorgewarnt und die Regenreifen stecken schon auf dem EVO. Ich denke eine andere Alternative wird es heute nicht geben. Beim Abfahren der WP5 geht es hoch auf knapp 600m und da gab es dann tatsächlich eine geschlossene Schneedecke.
Als es um 12.00 los geht sind die Strassen , und auch die WP´s ,größtenteile abgetrocknet. Aber eben nur größtenteils. In den Wäldern und schattigen Ecken bleibt es nass , so das die Wahl auf Regenreifen nicht falsch sein kann.
Auf der ersten WP beschnuppern wir (Nina,die Diva und ich) uns genau 50m und ab da war klar, das Nina während Ihrer Babypause (sie saß das letzte mal bei der Oberehe 2016 neben mir) nicht verlernt hat. Patrick Dinkel (mein Siegfavorit) rutscht auf der Kuppe in Krauthausen heftig raus und als wir dort ankommen bremsen uns die Zuschauer ein weil er gerade wieder auf die Strasse geschoben wird. das kostet uns zum Glück fast gar keine Zeit, ihn jedoch fast 1.40 min. Im Ziel sind wir auf P2 im Gesamt , 0,9 sek. hinter Reindl/Ehrle und 2 sek. schneller als Jörg Schuhej/Steffen Reith. Helmut und Svenja (Beckmann) nehmen einmal kurz den Notausgang und gewöhnen sich nur langsam an die Ultraschnellen Prüfungen in Thüringen.
Nach WP2 fallen die schnellsten aus WP 1 mir defekten Turbo aus, Schuhej/Reith haben techn. Probleme und Patrick Dinkel fängt sich erneut knapp 10 sek ein.
Im Regrouping sind wir erster und führen vor Nörenberg/Haupt im „Über-M3“ mit knapp 20 sek. Jörg Schuhej gibt im Regrouping auf und meint … wer weiß wofür es gut ist. Bevor noch mehr kaputt geht, hören wir lieber auf. Bei Problemen mit Reifen und Bremse hört der Spaß auf.
Auf WP3 fahren wir, genau wie auf allen anderen restlichen Prüfungen immer die 2.schnellste Zeit hinter Patrick Dinkel, verlieren jedoch immer nur 1-2sek. Helmut und Svenja geben nach WP3 auf, der Motor hört sich irgendwie ungesund an und bevor noch mehr kaputt geht….. Der Abstand auf Axel Nörenberg/Silvia Haupt vergrößert sich jedoch ständig , und wächst bis ins Ziel bis auf über 1.06 min an. Patrick Dinkel schafft die Sensation und wird trotz der schlechten Fahrzeit auf WP1 noch 3.in der Klasse (Glückwunsch dazu) Irgendwie haben alle anderen in unserer Klasse verschlafen .
Zwischen WP4 und 5 erfahren wir im Regrouping das Marcel Schuhej/Leonie Kraft auf der Kuppe in Krauthausen ihren Civic verlieren und abfliegen. Die Rettungskette funktioniert tadellos, die beiden werden per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Irgendwie gut das Jörg (der Papa von Marcel) nach WP 2 aufgegeben hat und sich jetzt kümmern kann . ( Gute Besserung von hier aus auch nochmal !! )
Aufgrund des Unfalls ist natürlich im Ziel nicht alles so wie immer…..Den Gesamtsieg bei der 20.Rallye Race Gollert 2019 feiern Nina und ich etwas stiller und nicht so feuchtfröhlich wie sonst. Der Pokal steht nicht da wo er stehen sollte, sondern schlummert in einer Kiste, und wird auch erst ausgepackt wenn Marcel und Leonie wieder fit sind.
Am 23.5 geht es mit Dietmar Moch und unseren Serviceleuten Heinz-Gerd Dörpinghaus und Rolf (Rollef) Klasen nach Zwickau zur sachen-Rallye, dem 2.Lauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft und zum ADAC Rallye Masters. Letztes Jahr gab es hier einen frisch gepflanzten Ost-Baum der uns in den Weg gesprungen ist, und in diesem jahr streben wir das Ziel und eine Podiumsplatzierung an….. Drückt uns die daumen, wir werden berichten
LG Michael Bieg