Hunsrück Junior Rallye oder wer fliegt höher

Auf der letzten WP bei der „BuBi“ hatte sich die Motorhalterung in der Vorderachse am Kadett gelöst. 40 Jahre altes Material, da kann das mal passieren. Also haben wir die komplette Achse erneuert. Jetzt auch mit div. Verstärkungsblechen, die damals zulässig waren. Dafür muss der Motor „nur“ im Motorraum fixiert werden und die Achse kann nach unten raus. Trotz alledem war es eine Menge Arbeit.

Es war klar, dass der Kadett zum nächsten Lauf fertig werden würde und so bin ich zwischendurch noch mit Karin die Rallye Grönegau mit dem Ascona gefahren. Karin zum 2.ten Male auf dem heißen Stuhl, war wieder mal der „Iceman“. Komplett cool kann Sie eigentlich nichts schocken. Auch nicht, dass ich (wo es ging) teils schneller gefahren, bin wie Sie lesen konnte……aber das war Ihr auch egal. Würden wir langsamer fahren, würde es hinter Karin schneien. Sie hat alle Wege nach Road Book einwandfrei gefunden und sogar bei anderen Teams Fehler beim Abfahren bemerkt. Durch die Bank hatten wir eine Menge Spaß und darauf kam es schließlich an.

 

Jetzt zur Hunsrück Junior Rallye:

Es war klar, dass es warm werden würde. 13 Teams hatten bei den Youngtimern genannt, wovon 11 gefahren sind. Unter anderem der schnelle Merten Golf, Team Jansen im Manta B (mein Klassengegner) zwei Escort (einer Gruppe 4) und auch Frank Esser war wieder mit dem 2L Turbo Sierra dabei.
Gefehlt hat leider Norbert mit seinem M3.

Karin hatte mir mal einen 12Volt Lüfter geschenkt. Der sollte jetzt zum Einsatz kommen, aber welche Reifen fährt man?!? Ich hatte noch Soft Reifen, aber die würden bei 32 Grad bestimmt wegschmelzen. Also, im Keller mal rumgekramt und da hatte ich noch 14 Jahre alte Yokohamas liegen mit Profil. Die sollten doch noch gehen, dachte ich mir.

In WP 1+2 stellte ich fest, dass die hinteren Reifen doch ganz schön glatt waren. Das Heck vom Kadett war lange nicht so unruhig und es brach öfter aus als gewohnt. So haben wir denn auch einige Sekunden an Team Jansen verloren. In der WP 4+5 konnten wir jedoch anschließen und ich fühlte mich Safe. Allerdings zeigt die Wassertemperatur schon mal 100° an und wir waren ziemlich fix und alle, denn im Innenraum herrschten gefühlte 60°.

In der WP6 (Rundkurs mit langer Ausfahrt) war eine ganz blöde Kante drin, die von Schotter auf Asphalt führte. Die Stelle wurde 2x befahren. Ich ahnte, dass Heinz Jansen hier voll „drüber Nageln“ würde. Wir selber nahmen ein wenig “raus“ an der Stelle und schonten somit das Material.
Trotzdem fuhren wir hier Youngtimer Gesamtbestzeit mit 10 sec Vorsprung und den 23.Platz im Gesamt von knapp 90 Startern.
Team Jansen verlor hier die Luft aus dem Reifen. Der Manta konnte aber weiterfahren, denn ein Semislick fährt auch ohne Luft bis er irgendwann eventuell runterspringt. Diese Zeiten wurden auf WP3 übertragen, da diese wegen einem Unfall ausfiel.

Die Escort und auch die anderen Opels aus unserer Klasse konnten wir alle hinter uns lassen. Die letzte Prüfung sollte 2x hintereinander befahren werden. Ich freute mich, weil alles so schön eng und teils bergab ging. Da brauch man nicht soviel Leistung und kann den Wagen auf Schwung halten. Im ersten Durchgang konnten wir Jansen 1,8 sec aufbrummen. Im zweiten Durchgang waren wir sogar 7,7 sec schneller und konnten zudem erneut die Youngtimer Bestzeit mit 3,4 sec Vorsprung auf den Golf 3 von Team Merten/Spreizer fahren. Dies war die 19. Gesamtzeit, wenn da nicht 10 Strafsekunden dazu gekommen wären. Der Kadett hatte beim Gangeinlegen kurz gezuckt und somit wohl die Lichtschranke ausgelöst, was als Frühstart gewertet wurde.

Am Ende war es dennoch der Klassensieg und der 2.Platz in der Youngtimer Wertung sowie der 23.Platz Gesamt.

Anmerkung: Herzlichen Glückwunsch Erik Wolfertz