Traditionell hatte der MSC Nümbrecht am Pfingstsonntag zu seiner Oldtimer-Ausfahrt „Rund um Nümbrecht“ mit Start und Ziel im Park-Hotel geladen. Zeigte sich das Wetter in den vergangenen 7 Jahren von seiner besten Seite, so war es diesmal kalt, wechselhaft und immer wieder nass, so dass bei den meisten Cabrios die Verdecke zu blieben.
5 Teams der RGO hatten den Weg nach Nümbrecht gefunden. Allen voran die Seriensieger der vergangenen Jahre, Karola und Rainer Witte, die auch in diesem Jahr wieder bei den „Sportlichen“ an den Start gingen. Bei den „Tourensportlern“ holte sich Manfred Adolfs Werner Neugebauer auf den heißen Sitz seines Ford Escorts. Annette Schoder startete zusammen mit Fred Tiebe im Porsche 911 bei den „Touristen“. Manfred begnügte sich diesmal mit 34PS eines VW Käfers Bj 1973 und startete zusammen mit Felix Javorek, dem Neffen von Annette.
Maike und ich wagten eine Premiere und gingen erstmals bei einer offiziellen Veranstaltung gemeinsam an den Start und packten zur Verstärkung noch unsere beiden Jüngsten auf die Rücksitzbank unserer Toyota Celica (NEIN – nicht das Gruppe 4 Auto, sondern ein Cabrio BJ 1991!). Tags zuvor hatten wir uns erst einmal etwas Eingewöhnung verordnet. Das Bordbuch der Rallye Oberberg 2015 diente Maike dazu, den Umgang mit Chinesenzeichen und einem Wegstreckenzähler näher zu bringen. Ich musste erst einmal ein Gefühl für eine GLP bekommen – wer fährt schon freiwillig einen 26km/h Schnitt?
Der MSC Nümbrecht hatte 2 Orientierungsetappen durch den Südkreis sowie dem Rhein-Sieg Kreis aufgeboten. Sehr schöne Strecken in einer tollen Landschaft! Gewürzt wurde das Ganze durch 2 GLPs sowie 4 Sonderprüfungen für die touristischen Teams.
Manfred und Werner kurz vor dem Start – Fred holt sich noch die letzten Tipps.
Während die Sportler und Tourensportler schon unterwegs waren, hatten die Touristen noch Zeit für ein Gruppenfoto:
Die erste Orientierungsetappe lief für unsere Sportler und Tourensportler nicht ganz optimal. Einige Fehler summierten sich und so durfte man gespannt sein, ob und was die 2. Etappe bringen würde. Die „Touristen“ hatten außer Orientierung mit Chinesenzeichen, der GLP noch jeweils 2 „Sonderprüfungen“ zu bewältigen.
Bei der ersten SP kurz nach dem Start galt es 30cm vor einen Pfosten zu fahren – mir ist es schleierhaft, wo das vordere Ende der Celica ist.. man sieht nichts und hat null Anhaltspunkt. Bei der zweiten SP – genau mittig zwischen 2 Pfosten fahren – das Gleiche. Genau und langsam fahren ist wohl nicht meine Welt … Die erste GLP brachte 0,47s Abweichung. Das war schon OK für das erste mal und mit den simplen Hilfsmitteln (Funkuhr).
Die erste OE beendeten alle touristischen Teams mit 0 Fehlern – auf Grund der Abweichungen lagen Annette und Fred auf Platz 5 (von 43) in der Klasse T1 (BJ 1975 bis 1996), wir waren in der gleichen Klasse auf Platz 9. Felix und Manfred schafften in der T2 (bis BJ 1974) Platz 5.
Die Mittagspause in Homburg-Bröhl war für meinen Geschmack etwas lang – was sicherlich auch daran lag, dass wir statt der mit 3h kalkulierten Fahrzeit, nur 2h benötigten. Zudem machten die beengten Platzverhältnisse zusammen mit einer starken Regenschauer, die Suche nach einem trockenen Plätzchen recht schwierig.
Die Nachmittagsetappe startete mit einer weiteren Sonderprüfung: Rückwärts 50cm vor einen Pfahl fahren … DESASTER .. auch hinten sieht man nichts bei dem Auto. Trotz geöffneten Verdeck verschwand das Ziel schon recht früh aus dem Sichtfeld. Die anschließende GLP lief dann schon besser – 0,11s Abweichung.
Bei der letzten SK sollte man 5m blind fahren. Alle außer dem Fahrer aussteigen, Augen verbunden und los. 4,79 waren das Ergebnis, was mit sehr sehr gut und Jubel quittiert wurde. Mein Fazit: schnell und blind geht immer – langsam: Bitte nicht!
Im Ziel war uns schnell klar, dass wir auf der OE2 wohl eine Kontrolle zu viel geholt hatten. Was würde wohl raus kommen, bei den 3 schlechten SKs, der GLP und dem Fehler auf OE2?
Bei den Sportlern gab es einige Diskussionen, einige Kontrollen wurden neutralisiert und Rainer weis nun auch, was Meterangaben auf Kartenausschnitten zu bedeuten haben.
Karola und er legten eine super 2. Etappe hin und konnten sich auf den 2. Gesamtplatz verbessern. Der MSC Nümbrecht war etwas erleichtert, dass zukünftig auf dem Wanderpokal nicht nur Witte/Witte steht.
Manfred und Werner lieferten bei den Tourensportlern auf der OE2 ebenfalls eine fehlerfreie Fahrt ab. In der Endabrechnung reichte es zu Platz 11.
Felix und Manfred schafften bei den „älteren Touristen“ Platz 5 in der Endabrechnung. Beide OEs fehlerfrei und nur geringe Abweichungen bei den GLPs und SKs. Die Leistungsdichte war in der dieser Klasse sehr hoch!
Annette und Fred blieben ebenfalls fehlerfrei bei beiden OEs. Gute Ergebnisse in den 3 ersten SKs und ein kleines Missgeschick bei der letzten ergaben in Summe einen hervorragenden 3. Platz von 43 Startern.
Wir beendeten unseren Familienausflug mit Platz 5 und waren sehr zufrieden. Der Ehe- und Familienfrieden hatte gehalten, wir hatten viel Spaß und die Kinder waren überglücklich einen Pokal in Händen zu halten. Das tröstete dann auch schnell über die „langweiligen Wartezweiten“ vor dem Start, zur Mittagspause und nach Zielankunft bis Siegerehrung hinweg.
Leider hatte der MSC Nümbrecht keine Mannschaftswertung ausgeschrieben – da hätten wir sicherlich auch abgeräumt. Aber in Summe ein schöner Tag und tolle Ergebnisse der RGO-Teams.