Rallyeteam Hansen – Gehrmann: Lehrstunde bei der Rallye Warndt

Nachdem es vor drei Wochen bei der Rallye Grönegau mit einem soliden zweiten Platz und nur geringem Rückstand auf den Klassensieg wieder ein Stück nach „oben“ in der Erfolgsskala ging, war die Erwartung für die anstehende Rallye Warndt schon eher etwas zurückhaltend realistisch.

Die drei Wochen Pause haben wir intensiv genutzt um das neue, alte Wohnmobil „Rallyetauglich“ herzurichten, sprich einige Schraubereien und vor allem die Anhängerkupplung anzubringen – denn die Anreise der Crew in zwei Autos ist schon irgendwie blöd.

Alles irgendwie noch letzte Rille hinbekommen und so steht der Premierenfahrt am Freitag nichts mehr im Wege.

Es geht diesmal wieder ins Saarland, das Rallyezentrum der 14. SST ADAC Rallye Warndt befindet sich am Sportstadion  in Völklingen in direkter Nähe zu Saarbrücken.

Angenehm sind hier die extrem kurzen Wege zwischen Abnahme, Hängerstellplatz, Wohnmobilstellplatz und Rallyezentrum – alles schön fußläufig erreichbar und kompakt.

Die Prüfungen sind typische Saarlandprüfungen – teilweise extrem schnelle Passagen auf engen Landstraßen  quer durch den saarländischen Wald. Es stehen insgesamt 8 Prüfungen an, verteilt auf 3 verschiedene Strecken und zwei Sektionen.

Für unseren Geschmack sind die Prüfungen teilweise einfach zu kurz um einen richtigen Rhythmus zu finden – kaum gestartet, siehst du schon wieder die Zielflagge…. Dazwischen enorme Verbindungsetappen und im Tagesverlauf immer höhere sommerliche Temperaturen – macht es alles nicht schöner.

Unsere Klasse F05 ist wie immer in diesen Regionen mit 15 Startern recht gut und vor allem hochkarätig besetzt. Somit ist es hier auch ein Wiedersehen mit Freunden, denn wie schon oft bemerkt, ist es  enorm, wie freundschaftlich hier außerhalb der Fights auf der Strecke miteinander umgegangen wird.

Schnell wird uns klar, dass es für uns hier ziemlich hart werden wird, fast alle der Top Ten Fahrer unserer Klasse sind hier schon mehrfach gefahren oder sogar umliegend beheimatet – für uns als absolute Warndt Neulinge sicher kein Vorteil – entsprechend setzten wir die Erwartungen erstmal etwas nach unten und geben als oberstes Ziel „Spaß haben, ankommen und Punkte sammeln“ aus.

Unser Verpflegungstrupp nebst Reece-Car ist pünktlich am Samstagmorgen zur Stelle und so nehmen wir die Besichtigung unter die Räder. Schon der erste Blick ins Bordbuch lässt Kurt nicht unbedingt in Jubel ausbrechen – Schikane über Schikane – das ist etwas, was er ja so gar nicht wirklich mag, zumal die Strohballen dieser Dinger so oft einfach auf die Strecke springen und rempeln 😉

Pünktlich geht es auf die erste Runde und das Ergebnis der ersten WP ist nicht so schlecht wie es auf den ersten Blick aussieht, denn zwischen dem 1.  und dem 8. in der Klasse liegt nur ein Hauch von Zeit.

Leider gibt es bereits auf WP 2 die ersten Schwierigkeiten. Zuerst muss das geparkte  Auto eines nicht mehr auffindbaren Spaziergängers entfernt werden und dann gibt es auf dieser Highspeed Prüfung  einen schweren Unfall von Seriensieger Rainer Noller und Tanja Schlicht. Leider hat es die beiden ziemlich arg erwischt und wir alle sind später am Abend, nachdem die Details so langsam durchsickern froh, dass nicht noch viel Schlimmeres passiert ist.

Natürlich wünscht die gesamte Rallyefamilie den beiden zuerst einmal vollständige und möglichst schnelle Genesung.

 

Die Prüfung wird an diesem Tag noch 2 Mal befahren, aber nach diesem Vorfall dann im Nachgang verkürzt.

Durch die Verzögerungen hinkt jetzt der Zeitplan natürlich mächtig und so schrumpft unsere Pause im Regrouping  von 45 auf 25 Minuten, wovon Frank schon 20 Minuten mit den anderen Co`s an der ZK verbringt.

Die 2. Sektion  hält nun mit 5 Prüfungen unter der sengenden Sonne den längeren Teil des Tages bereit – und hier bekommen wir dann so eine richtige Lehrstunde verpasst entsprechend wächst der Rückstand langsam aber sicher an.

Irgendwo erwischen wir dann einen Vogel, der es nicht schnell genug schafft aus der Gefahrenzone zu kommen – der arme Kerl hat es nicht so gut überstanden, für uns hatte es keine Auswirkungen.

Die Ausspiegel der rechten Seite dürfen  sich wieder und wieder anlegen, da die Strohballen eben auch hier anlehnungsbedürftig sind – freundlicherweise gibt es an der DK immer wieder nette Streckenposten, die die Spiegel wieder ausklappen – somit ist dem Frank die Sporteinlage in Form von immer wieder aus- und einsteigen erspart geblieben.

Am Ende rollen wir als 7. In der Klasse und 18. Im Gesamt ins Ziel – sicher kein Traumergebnis, aber immerhin im Ziel und nichts kaputt gemacht.

Mit den Kollegen wird dann gemütlich noch ein Bierchen getrunken, ein bisschen nach der fehlenden Zeit gesucht, sich für die „jungen“ Wilden gefreut  und natürlich auch ein bisschen gelästert…..aber das gehört dazu und macht es ja auch aus. Konkurrenz auf der Strecke – Freunde im Ziel.

In der Wertung der SPRM Meisterschaft konnte Kurt seinen 5. und Frank seinen 4. Platz in der Wertung halten und Erfahrungen sind ohnehin unbezahlbar.

 

Weiter geht es nun für uns mit den Rallye´s Alzey und Oberehe – wobei Frank sich wahrscheinlich, wenn alles klappt,  erstmal als Service für die Clubkameraden Michael und Helmut in Luxemburg mit umsehen wird – sonst wird die rallyefreie Zeit auch einfach zu lang 😉