Mit einem sehr guten Gefühl ging es für Rainer und mich am Wochenende nach Duisburg. Günter Goworek und der NAC hatten zur 36. Winter-Ori eingeladen. Letztes Jahr hatten wir hier mit Platz 9 von 12 so richtig in die Sche*** gegriffen und uns den Saisonauftakt verhauen. Für uns gab es daher nur ein Motto: Es kann nur besser werden.
Dass wir diesmal besser sein werden, war uns schon vor dem Start glasklar. Nicht, dass wir besonders optimistisch oder von uns selbst überzeugt waren. Nein, nein! Uns spielte die Abwesenheit von so manchem Mitstreiter in die Karten. In der B/C starteten nur 8 Teilnehmer. Ein Platz 9 wäre daher schon rein logisch nicht machbar gewesen. So kann man sich auch positiv stimmen.
Leider fand zeitgleich die ADAC Siegerehrung in Bonn statt und so fehlten laut Günter Goworek 9-10 Teams, die in den Jahren zuvor zu Gast waren. Wir hatten uns jedoch für den NAC entschieden und unsere Damen ins Maritim geschickt.
Sonst blieb alles beim Alten: Start war im Stellwerckhof nahe der A57. Hier nahmen wir aber nicht im Gebäude Platz, sondern draußen im Partyzelt. Leider wurde das vor dem Start so stark geheizt, ich fühlte mich wie ein Grillhähnchen. Manchmal ist weniger mehr.
Diesen Leitsatz befolgte jedoch der Fahrerbrief: Amerikanisch Abbiegen war verboten, Pfeile im Pfeilwurm durften nur 1x komplett gefahren werden und Kreisverkehre waren nach dem ersten Berühren in allen Karten vorhanden. Ansonsten sollte nur das West-OM Reglement beachtet werden.
Mit diesen Anweisungen ging es um 15:46 los. Nach einem Abstecher in die nahe gelegene Eisenbahnsiedlung, führte uns die erste Überführungsetappe in den Krefelder Hafen. Aufgabe 3,4 und 5 spielten sich hier ab. Mehrere Industriegebiete boten genug Platz, um sich ungestört dem Orifahren zu widmen. Günter hatte sich den Spaß gemacht und 5 kleine Kartenbilder in ein großes eingefügt. So manch einer hatte hier seine Schwierigkeiten. Einige hatten den langen, roten, gut sichtbaren Strich um das Amazon-Zentrum übersehen, andere die kürzere Verbindung zwischen 4 und 5. Alles zwar schwierig, aber flüssig lösbar.
Mit Aufgabe 7 waren wir in der Ecke „Kreuz Meerbusch“ angekommen. Ein aktuelles Kartenbild mussten wir mit einem aus dem Jahre 19?? zusammenfügen. Das kommt immer wieder mal bei den NAC Fahrten vor, dieses Jahr war aber auch das Kartenmaterial gut und so hatten wir keine Schwierigkeiten uns zurechtzufinden. Der Kritikpunkt vom letzten Jahr wurde entsprechend bereinigt.
Die Aufgabenstellungen „amerikanisch Abbiegen verboten“ fiel uns erst vor der Aufgabe 9 wieder ein. Wir nahmen das recht gelassen, ändern konnten wir an der Situation eh nichts. Jetzt wäre es zu spät gewesen, die Fehler auszubügeln, hatten wir doch zwischenzeitlich oft genug gestempelt. Glücklicherweise wurden wir bis dahin aber nicht damit konfrontiert. Ansonsten hätten wir uns ordentlich Punkte eingefangen.
Nach der DK brachte uns eine Autobahn Transportetappe nach Krefeld Fichtenhain. Im dortigen Industriegebiet an der B9 verbrachten wir Aufgabe 11 bis 14, bevor wir uns quer durch Krefeld kämpften, um Richtung Ziellokal zu kommen. Rainer hatte in Aufgabe 3 schon aufgepasst und eine gekreuzte Straße übertragen, die wir dann kurz vor Ziel meiden mussten. Gut gemacht, alter Mann 😉
Die Zeit wurde uns dann aber langsam knapp. Dass uns dann noch ein Kartenfehler auffiel, den wir nicht lösen konnten, brachte uns kurz in Panik. Um nicht die Karenz zu überschreiten, einigte sich Rainer mit sich selbst darauf, uns auf den Weg Richtung Zentralfriedhof zu machen. Was wäre auch eine NAC Fahrt ohne diesen Parkplatz, wo in Vergangenheit so mancher, uns eingeschlossen, Fehler gemacht hat? Nachdem wir dort den Pfeilwurm bewältigt hatten, kamen wir mit 10 Minuten übriger Zeit im Ziel an.
Günter hatte schon BK1 ausgewertet und wir waren mit 1 Fehler auf Platz 1.
Für uns ergab diese Skizze keinen Sinn. Wenden konnte man hier aber – Fehler 1
Im Lokal war es immerhin nicht mehr zu heiß, zwischenzeitlich aber etwas zu kühl. Anscheinend gab es bei der Heizung nur die maximale Einstellung oder aus. Immerhin schmeckte die Currywurst.
Kurz danach wurde uns auch schon die Musterlösung ausgehändigt. In Aufgabe 13 hatte ich einen Baumaffen übersehen. Zu meiner Verteidigung muss ich aber sagen, dass dieser von mehreren Teilnehmern nicht gesehen wurde – die 90 hing angeblich recht hoch.
Mit 2 Fehlern lagen wir somit auf Platz 1 vor Bleeke/Zeuner. Die Schmach vom letzten Jahr war vergessen und der erste Baustein für die neue Saison gelegt. Muss man ja mal ausnutzen, wenn so viel Konkurrenz fehlt 😉
Annette und Dieter schafften es auf Platz 5 von 11. Das Sperrschild an der 35 wird Dieter wahrscheinlich noch den ein oder anderen Albtraum bescheren.
Kurz nach 22 Uhr machten wir uns mit Keksen und Wein auf Richtung Heimat. Der NAC hat mal wieder eine gute Fahrt aus dem Hut gezaubert. Zwar gab es wenige ländliche Passagen während der Fahrt, aber die Industriegebiete von Krefeld haben auch einen besonderen Reiz, der mir vor allem im Dunkeln gefiel. Selbst die vielen Stadtpassagen waren zu bewältigen. Es war wenig los auf den Straßen und in den Industriegebieten fand man allerhöchstens ein paar litauische Fernfahrer, die auf ihren Einsatz warteten.