Bei der spät sommerlichen Veranstaltung, dem 3h Rennen „Schwedenkreuz“, starteten 155 Teams ihre Motoren zum morgendlichen freien Training, welches nahtlos nach 30 Minuten in das Zeittraining über ging. Die Klasse V4 wieder einmal mit 20 Startern sehr stark besetzt gleichte einem BMW325i Cup. Darunter auch am Start Buchwald und Ockenfels, welche im Namen des RG Oberbergs das Rennen absolvierten. Im Qualifying noch mit Leistungsproblemen zu kämpfen, retteten sie sich mit einer Zeit von 10:17.975 auf Startplatz 7.
Die Zeit bis zum Start wurde dafür genutzt um den Fehler zu diagnostizieren und diesen möglichst zu beheben. Ein Problem mit dem Klopfsensor konnte ausfindig gemacht werden, jedoch war kein Ersatzteil auszumachen. Nachdem die Zugänglichkeit der Sensoren hergestellt worden war, konnte bei einem der zwei Klopfsensoren die Schraube eine viertel Umdrehung nachgezogen werden. Vorsorglich leerte man den gesamten Tank und füllte anderes Benzin nach um den Fehler durch schlechten Treibstoff auszuschließen.
Als alles zusammen gesetzt war, wurde der Motor gestartet, welcher nun einen deutlich ruhigeren Lauf aufwies. Der Fehler trat in der Fehlerdiagnose auch vorerst nicht mehr auf. Man hoffte nun mit voller Leistung ins Rennen starten zu können.
Startfahrer, dieses mal Michal Ockenfels, fuhr in der dritten Startgruppe pünktlich in die Einführungsrunde um danach beim Indianapolis Start zu versuchen ohne Schäden durch die ersten Kurven zu kommen.
Mit einer Gelben Flagge in der ersten Kurve und einer darauf folgenden Code 60 Zone war das Überholen in der Startphase nicht erlaubt, wurde jedoch von einigen Fahrern im Getümmel übersehen und durch die Rennleitung nachträglich nicht geahndet oder bestraft. Leider verlor Ockenfels durch die kurzzeitige Verzögerung auf 60kmh wichtige Plätze und rutschte somit einige Plätze nach hinten. Durch den Verkehr behindert verlor Michal den Anschluss auf das Führungsfeld der Klasse und musste sich mühsam über 2 Runden an den vorausfahrenden vorbei kämpfen. „Ich hätte schneller fahren können und vermutlich am Führungsfeld dran bleiben können, jedoch ist es gerade am Anfang mit dem Verkehr schwierig auf der Nordschleife zu überholen. Ich wollte auch zu diesem Zeitpunkt des Rennens nicht alles riskieren“ sagte er nach seinem Stint.
Nach 8 Rennrunden und auf der sechsten Position liegend übergab Ockenfels das Fahrzeug an Buchwald. Der Fahrerwechsel lief sehr gut und zügig ab und Jan saß fahrbereit im Fahrzeug bevor der Tankvorgang beendet war. Von Sekunde eins im Rennen lieferte Jan eine starke Leistung ab. Bei super Fights und Überholmanövern mit der Startnummer 283, pilotiert durch Bedessen, konnte sich Jan jedoch durchsetzen und souverän zunächst auf Platz 4 vorfahren. Da an diesem Wochenende die Temperaturen herschten wie sie wir vom Monat August gewohnt sind, entschied das Team in Absprache mit Buchwald einen erneuten Fahrerwechsel für die Schlussphase. Anhand des Livetimings war zu erkennen, dass man nach dem zweiten Pflichtboxenstopp, den alle anderen der Klasse schon hinter sich hatten, auf Platz 5 oder 6 aus der Boxengasse heraus fahren würde. Der Fahrerwechsel musste somit in bestmöglicher Zeit von statten gehen.
Nachdem die Fahrer sich gegenseitig beim Aus- und Einsteigen halfen fuhr nun wieder Ockenfels Richtung Boxengassenausfahrt.
Jan Buchwald nachdem er seinen Helm auszog zum Team: „Für die Schlussrunden nochmal einen frischeren Fahrer ins Auto zu setzen war denke ich die richtige Entscheidung. Ich hatte super Zweikämpfe und bei den Konditionen echt viel Spaß, jetzt liegt es an Michal der es ins Ziel bringen muss“
Auf die Strecke auffahrend reihte sich Ockenfels direkt hinter der schon bekannten Startnummer 283 auf der Position 6 ein. Die beiden letzten Rennrunden sollten nochmal spannend werden. Fahrer auf der 283 Trinius hatte mit abbauenden Reifen zu kämpfen und wurde durch Ockenfels unter Druck gesetzt. In der letzten Runde hatte Trinius nach eigenen Aussagen, Ockenfels „Format-füllend im Rückspiegel“. Beide Fahrzeuge bogen hintereinander ein letztes mal auf die etwa 2,5km lange gerade „Döttinger Höhe“ ein. Es trennten die beiden nur wenige Meter, welche jedoch genau ausreichend waren das Michal den Windschatten nicht bzw. nur kaum nutzen konnte. Durch ein überholendes schnelleres Fahrzeug konnte auch Trinius von Windschatten profitieren wodurch ein Überholmanöver auf der Döttinger Höhe nicht möglich war. Michal versuchte es mit einem sehr spät gesetzten Bremsmanöver in der Hohenrain-Schikane nochmal sich neben den vorausfahrenden zu setzen. Leider passte der Einlenkpunkt dann nicht mehr und Ockenfels musste in der letzten Kurve durch die Wiese fahren. Somit blieb es bei Position 6 als der BMW die Zielflagge auf der Start-Ziel geraden der Grand-Prix Strecke erreichte.
Aufgrund der Schwierigkeiten im Zeittraining und den verlorenen Sekunden in der Startphase ist das Team Grundei Motorsport mit dem Endergebnis dennoch zufrieden.
Abschließende Worte von Race-Engineer Max Großmann: „Wir haben heute, bei unserem ersten Rennen dieses Formats, einige wichtige Erkenntnisse sammeln können, sowohl für unsere Strategie als auch die Fahrer im Bezug auf den Verkehr und die Zweikämpfe auf und um die Nordschleife. Mit diesen gewonnenen Informationen sollte beim nächsten mal ein noch besseres Ergebnis möglich sein.“