Wenn man kein Glück hat, kommt meistens auch noch Pech dazu.

Stille um das Team Grundei Motorsport. Seit den Test- und Einstellfahrten hat man nichts mehr von der Nordschleife gehört.

Ich möchte euch mal tiefe Einblicke in die letzten Wochen und Monate geben und euch auf eine Reise nehmen die nicht hätte tragischer sein können. Am 06.04.19 starteten wir bestens vorbereitet in die ersten Runden des ersten Meisterschaftslauf der RCN. Jan Buchwald fuhr von Anfang an vorne mit und lag auf dem dritten Platz, der wieder ein mal am stärksten besetzten Klasse, in Schlagdistanz auf den zweiten Platz. Als Jan in seine letzte Sprintrunde einbog, machte ich mich auf den Weg um mich umzuziehen. Ab jetzt noch ca. 15 Minuten dann sitze ich im Auto, waren die Gedanken die mir durch den Kopf gingen. Mental vorbereitet und heiß darauf nach dem Boxenstopp anzugreifen näherte ich mich unserem Kommandostand als die Rennleitung das Rennen mit einer roten Flagge unterbrach. Ich erkundigte mich bei unserem Raceengineer nach dem aktuellen stand, jedoch konnten wir Jan per Funk nicht erreichen. Ein mulmiges Gefühl überkam mich. Ich stellte mich in die Boxeneinfahrt mit dem Blick zur Rennstrecke um Ausschau nach unserem Fahrzeug zu halten. Immer mehr Teilnehmer rollten an, nur die Startnummer 5 blieb aus. Minuten vergingen, die wie Stunden wirkten. Entwarnung. Jan geht es gut.

Hier muss einfach mal wieder erwähnt werden wie sicher die Fahrzeuge mittlerweile geworden sind und wir froh sind das die Sicherheitseinrichtungen alle ihren Job zu vollster Zufriedenheit erfüllt haben.

Beim „Nordeifelpokal“, so nennt sich die erste Veranstaltung der RCN, war es zu einem Unfall gekommen der in so einer schwere im Rahmen einer RCN Veranstaltung noch nicht vorgekommen ist. Durch Betriebsmittelverlust im Streckenabschnitt Flugplatz ist ein Massencrash mit insgesamt mindestens 6 beteiligten Fahrzeugen ausgelöst worden. Für diejenigen, die sich örtlich nicht so gut auskennen, im Bereich Flugplatz biegt man mit ca. 180km/h in eine uneinsehbare Rechtskurve, da diese hinter einer Kuppe liegt in der das Wettbewerbsfahrzeug kurzzeitig den Bodenkontakt verliert.

Die Veranstalter ließen das Rennen nach einer längeren Pause erneut starten, jedoch leider ohne uns. Die Beschädigungen an unserem Auto sind so groß das wir die Saison gedanklich abgeschlossen haben.

Nach längerer Überlegung entschieden wir uns ein Ersatzfahrzeug von Dr. Dr. Stein Tveten Motorsport auszuleihen um damit weiterhin in der Meisterschaft teilnehmen zu können.

Da stand man nun hoffnungsvoll Anfang Mai am Nürburgring mit einem fremden Auto und fiebert dem Start entgegen um dann alles wieder einzupacken weil durch Schnee, ja richtig Schnee, das Rennen abgesagt werden musste.

Der Dritte Anlauf sollte dann zwei Wochen später sein. Da wir nicht gefahren sind und das Auto nur auf und von dem Hänger bewegt worden ist, gingen wir davon aus wir seien gut darauf vorbereitet. Unsere Erwartungen wurden aber nicht erfüllt. Am Vortag der Veranstaltung sprang das Auto nicht mehr an. Kein Licht, Kein Ton, Kein Nichts. Die Fehlersuche zog sich über Stunden jedoch ohne Erfolg. Niedergeschlagen wurde das Licht in der Halle am Abend abgestellt und das Rennen abgesagt.

Das war es jetzt für diese Saison, wir konzentrieren uns auf nächstes Jahr, lautete der einheitliche Ton im gesamten Team. Die Meisterschaft ist nicht mehr zu erreichen wir sollten uns auf den Wiederaufbau unseres Autos kümmern.

Doch nach 8 Wochen tiefster Enttäuschung ein Lichtblick am Motorsporthimmel, der bis dahin in unseren Augen nur noch dunkel erschien. Den Fehler des Ersatzfahrzeugs gefunden und die Ausschreibung noch einmal Satz für Satz gelesen wurde uns gemeinsam klar, rechnerisch ist die Meisterschaft noch nicht verloren. Alle kommenden Rennen müssen passen.

Wir haben unsere Streich-Ergebnisse aufgebraucht. Also heißt es nun am 20.06.19 im Rahmen des legendären 24h Rennens am Nürburgring.

 

WIR FAHREN !