61. Ori des MSC Heiligenhaus und die verflixte 3

60 Teams hatten sich nach Wahlscheid zum Start der 61. Ori des MSC Heiligenhaus eingefunden und ließen das Start/Ziellokal wieder einmal aus den Nähten platzen.
Allein 22 Teams hatten in der Nachwuchswertung genannt – eine sehr schöne Entwicklung für den Orientierungssport.

In genau dieser “N” sind Annette und ich vor DREI Jahren bei dieser Ori das erste Mal gestartet. Nun ging es wieder zum MSC Heiligenhaus, aber nun waren wir in die “A” aufgestiegen.
Nach einer recht rastlosen Woche, fühlte ich mich alles andere als gut. Es war klar, dass Hans Grützenbach wieder eine sehr flüssige Fahrt ausarbeiten würde und wenige Fehlkontrollen einen weit zurückwerfen würden. Zudem haben wir vor zwei Wochen beim MSC Huchem-Stammeln uns schon ein Bild von der Leistungsdichte in der A in diesem Jahr machen dürfen.

Von der RGO hatten DREI weitere Teams den Weg auf die Starterliste gefunden. Rainer und Adrian Witte in der B/C. Endlich mal wieder am Start in der AK waren Monika Schmidt und Dieter Jokisch. Hans-Werner Kisseler löste sein Geburtstagsgeschenk ein und startete zusammen mit Sohn Julian auf der wunderschönen Alpine A110 in der N.

Das machte es alles nicht viel besser .. um 15:39 Uhr ging es dann für uns los. Direkt eine GLP von ca. 6 km Länge, die im 30er Schnitt zu fahren war. Mit der Schnitt-App lief es recht gut. Leider hatte ich im Kopf, dass die Zeit genommen wird, wenn ich die Bordkarte rüber reiche. So sind wir recht früh rangefahren und ich wollte die Zeit abwarten – “Du kannst lange warten, ich schreib eh die Zeit auf, bei der ihr gestanden habt” – oh – der erste Denkfehler. Man sollte die Ausführungsbestimmungen lesen und im Kopf ablegen.

Über schöne Dorf- und Landstraßen ging es nach Much. Aufgabe DREI: Das Gefühl wurde nicht besser. Dreimal die Reihenfolge der Aufgabenteile geändert. Auf die Fischgräte aufpassen und blos nicht, den Strich (durften wir nur einmal komplett fahren) auf dem Rückweg ein zweites Mal mitnehmen.

sieht eigentlich nicht schwer aus – oder?

Auf wunderschönen Wegen ging es weiter bei schönsten Sonnenschein Richtung Nümbrecht / Marienberghausen. Das war genau insgeheim mein Tipp gewesen. Hans rotiert alle 3 Jahre – nächstes Jahr geht es wieder gen Eitorf an die Sieg und dann darauf das Jahr gen Norden (Lindlar/Hohkeppel). Ob er das liest und dabei bleibt?

Das Wetter hatte auch so seine Nachteile. Sehr viele Fußgänger waren mit Hund, Kind und Kegel unterwegs. Da war von den Teilnehmern Rücksicht gefordert. Leider haben sich wohl nicht alle dran gehalten und so waren abends im Clublokal schon die ersten Beschwerden eingegangen.

Zurück zur Strecke und ins Auto: Irgendwann ging es aus dem Bröltal hoch in die Gegend von Kurtenbach. Hier besserte sich mein Gemühtszustand zusehens. Ist diese Gegend doch fest in meinem Kopf als einer der wunderschönsten möglichen Wertungsprüfungen (über 10km) im Oberbergischen tief verankert.

Zurück gen Wahlscheid ging es dann wieder über Much. Hier begann das ständige Umblättern und Einzeichnen der bereits gefahrenen Striche in die aktuelle Aufgabenstellung. Das passte alles sehr gut. Jetzt galt es “nur” noch die letzte Masche von Hans Grützenbach zu bewältigen. Vor dem Ziel lauert immer noch eine Falle. Und auch dieses Jahr sah es wieder einfach – zu einfach – aus. Jedoch entdeckte ich rechtzeitig unten links am Rand in der letzten Aufgabe den etwas verblassten kurzen Strich auf der B484.

Mit 9 Minuten Vorzeit kamen Annette und ich als zweites Team im Ziellokal an. Schnell sind wir wieder gewesen – aber wieviele Fehler werden wir wohl gemacht haben? Ein paar Minuten später stand schon Michael Thomas neben mir: “Was ich mir denn bei Aufgabe DREI gedacht hätte?”. Tja – wahrscheinlich einiges aber anders. “Den dritten Strich von der falschen Seite angefahren. Bei der Fischgräte Wege mit Einfahrt verwechselt und warum seid ihr wieder zurück über den vorherigen Strich gefahren?” Schluck – allein in dieser Aufgabe DREI Fehler. ” Der Rest ist richtig!”. Bitte – kaum zu glauben. DREI Fehler – und alle in Aufgabe DREI.

Nun war warten angesagt. Das Lokal füllte sich zusehens. Leider dauerte es dann noch etwas länger bis die Ergebnisse ausgehangen wurden. Diskussionen in der B/C wegen einer verschwundenen Wendekontrolle, die rund die Hälfte der Teilnehmer dann ins Nirvana fahren ließ und ein nicht funktionierender Drucker sorgten für reichlich Verzögerung.

Der Aushang brachte dann die Gewissheit. 30 Strafpunkte und die nicht gebrauchte Karrenz beförderte Annette und mich auf einen am Morgen von mir nicht möglich gehaltenen DRITTEN Platz in der A.

Wie erging es den anderen RGO Teams?

Rainer und Adrian litten nicht nur unter der tiefstehenden Sonne, sondern auch durch die nicht mehr vorhandene Wendekontrolle. Zu guter Letzt sprang für Beide ein 3. Platz in der C sowie ein 4. Platz im Gesamt raus.

Monika und Dieter schafften es mit 2 Fehlkontrollen und ohne Inanspruchnahme der Karrenz ins Ziel. Der 6. Platz in der AK zeugt von der enormen Leistungsdichte und der Richtigkeit des Wahlspruchs, dass man in Heiligenhaus kaum Fehler machen darf.

Hans-Werner und Julian gingen als vorletztes Auto auf die Strecke. Bedeutet mindestens eine Stunde mehr Dunkelheit am Schluss, was das Ganze noch etwas schwerer macht. Nach der Erkenntnis von Julian, das Kartenlesen doch etwas spezielles ist, wurde flux Fahrer/Beifahrer getauscht und so durfte Hans-Werner sich auf der Alpine durchs Bergische kutschieren lassen. Raus sprang der 20. Platz in der N.

Die Mannschaft der RGO wurde 6. von 9 Mannschaften.

Fazit: Wieder eine sehr schöne Veranstaltung des MSC Heiligenhaus. Flüssig zu fahren auf schönen Strecken mit einer guten, machbaren Aufgabenstellung. Hoffentlich werden diese Wege auch in Zukunft trotz der Vorkommnisse genehmigt.
.. bis zum nächsten Jahr zur 62. Ori!