Ausflug zum Rallye-Testtag Wüschheim

Eigentlich hatte ich schon Mitte Dezember vor, mit dem alten Rallye-Escort auch mal an einem Testtag teilzunehmen, aber da war mir leider etwas dazwischengekommen. Am Samstag war es nun endlich so weit.
Damit der Tag auch etwas bringt und ich etwas lernen kann, fragte ich jemanden aus der RGO, der bisher auf jedem Auto (egal mit welchem Antriebskonzept) schnell war, ob er Zeit und Lust hätte mich zu begleiten und mir ein paar Tips geben könne.
Glücklicherweise hatte Michael Bieg an dem Tag auch noch nichts vor und kam mit.
Die Vorbereitungszeit für das Auto, wurde durch eine Dienstreise nach Portugal letzte Woche noch unplanmäßig reduziert, so dass ich die letzten Restarbeiten erst Freitagabend machen konnte. Ganz wichtig war ja auch noch eine zweite Sitzposition, damit Michael auch mal ein paar Runden mit dem Escort drehen konnte.

Samstag (27.01.2024) früh um 6:30 ging es los in Richtung Hunsrück zum Testgelände in Reckershausen in der Nähe von Kastellaun. Es hatte die Nacht gefroren, aber der Tag sollte sonnig werden bei Temperaturen von 4-9°C. Die Anfahrt lief problemlos, obwohl auf der A3 erstaunlich viele in Richtung Süden unterwegs waren. Kurz bevor ich das Zeil erreichte, gab es noch einen kurzen AH-Moment auf der Hunsrückhöhenstraße. Traumhafte Aussichten über die mit Reif überzogenen Hügel des Hunsrücks, links die Sonne, deren Strahlen durch den morgendlichen Dunst stachen und die Straße komplett mit Rauhreif überzogen.
Wenn der Zugwagen des Gespanns plötzlich auf gerader Strecke über alle Viere schiebt, – dass muss man mögen. Da ich mich in dem Moment so auf die Straße konzentriert hatte, habe ich dummerweise noch das Schild übersehen, wo ich hätte abbiegen müssen.
Also an der nächsten Kreuzung gedreht und die „Rutschpartie“ nochmal in die Gegenrichtung.
Das Testgelände war zu Beginn auch an den meisten Stellen noch gefroren und sehr glatt, insofern habe ich mich in den ersten Runden erstmal vorsichtig herangetastet, um zu sehen, wie sich das Auto mit den Dunlop Regenreifen verhält und wo die Grenzen sind.
Bei den ersten Runden von Michael hatten wir den Sitz noch nicht umgebaut und ihm nur ein paar Jacken in den Rücken gelegt, womit man natürlich nicht vernünftig fahren kann, dennoch bekam ich schonmal einen Eindruck von ihm, was man mit dem Auto so machen kann.

Nach dem der Sitz dann umgebaut war und er richtig saß, konnte er auch mal ein paar schöne Runden drehen und zeigen, wie man so ein Auto richtig fährt.

Foto: Rallyeszene

Ich hatte mich eigentlich auch von Beginn an wohl im Auto gefühlt und selbst wenn das Auto ausbrach alles im Griff. Natürlich hat nicht jede Ecke gepasst und ich habe es auch manchmal übertrieben (achnee, dass lag an den Regenreifen die irgendwann komplett fertig waren), aber ich
konnte mich immer weiter steigern und es hat einen riesen Spaß gemacht. Selbst die sehr rutschige Links bergauf in Rechts über Kuppe und die anschließende Spitzkehre hat ein paar Mal richtig gut geklappt.

Foto: Patrick Mohr

Die wichtigsten Erkenntnisse des Tages: Danke für Deine hilfreichen Tips und den schönen Tag, Michael; Nette Leute und tolle Organisation von Volker Thull und FT-Motorsport, Danke für Foto- und Video-Material an Patrick Mohr, die Jungs von Rallyescene, Jannik Seyler, ein Schotterfahrwerk taugt für Asphalt nix, eine bessere Sperre muss her und die Bremsbalance muss optimiert werden, Wiederholung ist Pflicht.
Gruß Hübi

Fotos: Jannik Seyler