Ein Mal Rallye fahren

Über Corona und abgesagte Veranstaltungen brauche ich euch ja nichts zu erzählen.  Wenn man aber am Anfang des Jahres die Lizenz beantragt und die Gebühr an den DMSB überwiesen hat, dann will man doch mindestens ein Mal was davon haben.

Das ist aber nicht so einfach. Nur wenige Rallye-Veranstaltungen werden 2020 angeboten und eine „Weltreise“ wollte ich auch nicht machen. Also blieb die „Kohle und Stahl“ am vergangenen Wochenende. Termin mit Alina Pletsch abgecheckt, an den PC gesetzt, die Online-Nennung eingetippt und Platz 1 ergattert. Allerdings auf der Warteliste. Wird schon, dachte ich mir.

Die Hoffnung soll man nicht aufgeben. Also wird der Ascona aus der Ecke geholt, der Dreck von der Hinterland 2019 abgewaschen und die Hinterachse gewechselt. Die Aussage meines „Achsenmannes“ war mir noch rechtzeitig durch den Kopf gegangen: „Deine 4,75 Achse macht unschöne Geräusche, die könnte dir bei der nächsten Veranstaltung um die Ohren fliegen“.

Gut wenn man noch eine 4,22 Achse einbaufertig in Reserve hat.

Am Freitag ging es dann in Richtung Nohfelden. Der Anhänger- und Wohnmobilplatz lag in Wolfersweiler, ca. 8 KM vom Rallyezentrum entfernt. Zum Glück waren Dokumenten- und technische Abnahme im oben genannten Ort.
Allerdings mußte man sich in der Nähe des Rallyezentrum noch die nötigen Armbändchen abholen, die zur Betretung des offiziellen Abnahmegeländes berechtigten.

Die Abnahmezeiten waren am späten Nachmittag in 10 Minuten-Blöcken für die Teams exakt vorgeschrieben, was auch überwacht wurde. Das sorgte für einen reibungslosen Ablauf bei der Dok. Abnahme.
Hätte auch bei der techn. Abnahme funktioniert, wenn der Weg nicht von zu früh kommenden Teilnehmern zugeparkt gewesen wäre.

Naja, Zeit zum anschließenden Grillen blieb immer noch.
Zum Glück hatte Alina „ihren“ Kevin mitgebracht. Der kümmerte sich um die wichtigen Sachen drumherum.

Am Samstag wurde in der Frühe erstmal abgefahren. Die Wertungsrpüfungen kannte ich nocht nicht. Zwei Rundkurse und eine Start-Ziel-Prüfung waren aufzuschreiben. Auf den Rundkursen waren etliche lange Geraden, da freute ich mich über den Achswechsel auf die längere Übersetzung. Fahrerisch am besten gefiel mir aber die Sprintprüfung. Viele verdeckte Kuppen, Abzweige und Abwechslungen von breiten und schmalen Wegen.

An der Stelle einen Tipp an an alle Kadett C, Manta und Ascona-Fahrer mit 2,0 Motor und ZF-Getriebe 1,0. Mit 4,75 Achse wunderbar für 90 Grad Abzweige, mit 4,22 Achse nicht so toll. Der 2. Gang ist zu lang, der erste Gang ist zu kurz. Man hängt immer irgendwie dazwischen.

Mittags bei Temperaturen um 30 Grad endlich Start und dann Rückstau an der ersten WP. Dann waren wir dran. Nach einem Jahr Pause tut man sich doch etwas schwer. An’s Fahrzeug gewöhnen, Vertrauen zu den Reifen aufbauen und vor allem zu sich selbst.

Bei unbekannten Strecken schreibe ich gerne die Kurven etwas „vorsichtiger“ auf. Dank der Rundkurse weiss man spätestens bei der zweiten Runde was wirklich geht.

Wir hatten in der mit 28 Teams gut besetzen Klasse NC3 genannt, die Klasse der „Flugzeuge“. Nach ersten Einschätzungen waren wir das einzigste Auto mit 8-Ventil-Technik. Dafür freuten sich viele Helfer (Zuschauer waren nicht erwünscht) über den Ascona.

Wir kamen gut durch, unsere Zeiten im zweiten Durchgang wurden alle besser und eigentlich wären wir gerne noch eine Schleife gefahren. Dann hätte es vielleicht zu einem Pokalplatz gereicht.

Aber mit Platz 12 und ohne Beulen waren Alina und ich nach so langer Pause auch zufrieden.

Vielen Dank an Eckehard Kiefer, Wolfgang Schwartz und Mathias Kaiser für die Bilder.

Viele Grüße

Dieter