Die OBI-Jahre Teil 1

Vergangenen Sonntag hatte ich die spontane Idee, nach längerer Zeit noch man in Burscheid-Hilgen an dem alten Bahnhof vorbei zu schauen, ob es dort wieder Oldtimerfahrzeuge zu sehen gab. Offensichtlich war noch nichts los, wenn man aber bis zu dem Platz hinunterfuhr, hatten dort doch einige so gedacht wie ich. Sowohl ca. fünfzig Motorräder als auch eine ähnlich hohe Anzahl von PKWs hatten sich hierhin verirrt. Unter ihnen auch ein Opel Ascona B mit Gummersbacher Kennzeichen. Neugierig geworden sah ich dann, dass es sich bei dem Fahrer um meinen Clubkameraden Frank Eisemann nebst Begleitung handelte. Sofort überfiel er mich mit den Worten „Deine Berichte sind zu lang, da schaffe ich es nicht, sie in einer viertel Stunde Frühstückspause zu lesen“. Tut mir leid, Fränki, kürzer kann ich nicht!

In meinem letzten Bericht habe ich von der ungenehmigten WP des AC Solingen berichtet, in der einem gestarteten Teilnehmer ein Privatauto auf der Strecke entgegenkam. Ich habe aber nie gewusst, wer dieses Team war. Armin Flender, mit dem ich bezüglich meiner Berichte in häufigem schriftlichem und telefonischem Kontakt stehe, schrieb mir jetzt, dass er und sein Bruder dieses Rallyeteam war. Die Begegnung sei aber recht entspannt abgelaufen, die Strecke war dort breit genug. Er konnte sich noch gut an den Start dieser WP erinnern. Der damalige Starter, es war Maik Lützenkirchen, hatte selber vor dem ersten Starter seine WP „getestet“ und war dabei breitseits in die Leitplanke gerutscht. Soweit ich weiß, war er damals aber der Einzige, der die Sonderprüfung nicht unfallfrei hinbekommen hatte.

Nachdem unser Simca das zeitliche gesegnet hatte, musste wieder unser Privat-PKW dran glauben. Nach dem Ableben des Rallye II wurden zunächst die Orientierungsfahrten mit meinem Fiat 124 Coupe 1800 gefahren. Da aber immer mehr Veranstaltungen nach „B1“ Richtlinien ausgeschrieben wurden, sollte auch wieder ein rallyetaugliches Auto her.  Bevor 1981 sein Vorgänger, der 1600er Fiat 124 Coupe, dem Schrotthändler zugeführt wurde, habe ich die beiden Weber-40er-Doppelvergaser abgebaut, weil auf dem 1800er nur ein Registervergaser saß. Diese sollten dann auf das neue Auto. Das war aber gar nicht so einfach, weil der Standort des Zündverteilers den Anbau der Vergaserbrücken verhinderte. Im alten Auto saß der Verteiler nämlich auf einem der Nockenwellenkästen, also wurde dieser mit übernommen in das neue Auto. Für einen Laien wie mich hat das aber gut funktioniert, schließlich hatte ich genügend Bücher, wo sowas (auch für Fiat!) beschrieben wurde. Ich kam auch gut aus mit den Schrauben und Muttern, es sind sogar welche übrig geblieben (kein Witz!). Das Auto lief gut, mit dieser Vergaseranlage hatte der Fiat ca.125 PS bei gut Tausend Kilo Gewicht.

Auch damals war es schon üblich, auf dem Rallyeauto Werbung zu fahren, mit „Eurasia“ haben wir dies ja sogar auf dem 850er Fiat hinbekommen. Auf den neuen Fiat sollte aber was größeres drauf. Beim AC Solingen hatte ich einen Clubkameraden, der von Beruf Werbegestalter war, er hatte seinerzeit auch diesbezüglich mit OBI zu tun. Winfried Feldmann, so hieß der gute Mann, fuhr einen Simca Rallye II als Slalomauto, Ories und Rallyes bestritt er mit einem Simca 1100 Fronttriebler.

Winfried Feldmann und ich bei der Fahrt des AMC „Barbara“ Betzdorf. Auch mit einer einfachen Simca Limousine konnte man schnell fahren. Offensichtlich hatten wir beide den selben Frisör.

Wir hatten gemeinsam die Idee, unsere Autos mit OBI Werbung aus zu statten. Winfrieds OBI Kontaktmann war ein gewisser Herrn Koch, wir besorgten uns bei ihm einen Termin. Im Gespräch mit ihm ergab es sich, dass er viele solcher Schreiben mit der Bitte um Werbeverträge bekam, diese würden aber ausnahmslos in einer großen Schublade verschwinden, es ginge nur über einen persönlichen Kontakt. Unsere einzige Chance wäre, im ca. 50 Kilometer Umkreis alle OBI Märkte aufzusuchen und die jeweiligen Geschäftsführer direkt anzusprechen, weil es allesamt eigenständige Unternehmer seien. Die Empfehlung durch Herrn Koch war dabei natürlich sehr hilfreich.

Da Winfried und ich beide selbstständig waren, genehmigten wir uns einen freien Tag und suchten die OBI Märkte in Solingen, Remscheid, Moers, Kamp-Lintfort, Köln Ehrenfeld und -Rath sowie Düsseldorf Eller und -Benrath auf. Wir handelten 250 Mark pro Jahr und Markt aus, und zwar für jeden! Das war eine Größenordnung, von denen andere Motorsportler nur träumten! Da der Fiat schon zarte Ansätze von Rostblasen zeigte, kamen mir die Aufkleber sehr gelegen, um gewisse Schwachpunkte in der Karosse zu übertünchen.

Unser „neues“ Einsatzfahrzeug, ein Fiat 124 Coupe 1800 mit OBI Werbung. Sogar einen Schalensitz hatten wir ihm spendiert.

Zu den Verträgen gehörten auch bezahlte Werbefahrten bei Aktionen oder OBI-Neueröffnungen dazu. So durften wir Beide mal für ein Wochenende nach Kamp-Lintfort. Wir wurden mit Megaphonen und jede Menge OBI Bibern, Luftballons und Herzen zum Aufblasen und weiterem OBI Kleinkram ausgestattet. Unsere vordringliche Aufgabe war es, durch die gesamte Innenstadt zu fahren und die ca. 60 Zentimeter großen Tierchen unters Volk zu bringen. Man war erstaunt, wie einfallsreich die Kamp- Lintforter Bevölkerung bezüglich des Erschleichens von Bibertierchen war. Da wir immer nur einen Nager pro Person abgaben, wurden jede Menge Kinder bzw. Geschwister erfunden, je kinderreicher die Familie, desto einfallsreicher! Wahrscheinlich waren Winfried und ich zu der Zeit die gefragtesten Leute in ganz Kamp-Lintfort.

Neben uns wurden auch noch andere Stars nach Kamp-Lintfort zu OBI verpflichtet. So wurde dort für beide Tage auch ein gewisser Chris Howland, seines Zeichens Entertainer im Fernsehen und als Moderator in „Musik aus Studio B“ bekannt, eingestellt. Bewaffnet mit einem Funk-Mikrophon wandelte er durch die OBI Katakomben, wie der Rattenfänger von Hameln immer umringt und verfolgt von jede Menge Kindern. „Heinrich Pumpernickel“, so nannte Chris sich selbst, musste jetzt seine Zeit hier im Baumarkt totschlagen. Als Darsteller in zahlreichen Winnetoufilmen fand ich es damals schon traurig, dass ein so bekannter und seinerzeit erfolgreicher Mann wir er hier den Büttel und Kasper machen musste. Ob er dafür wesentlich mehr Salär kassierte als wir, die wir doch viel weniger prominent waren, ist mir leider nicht bekannt.

So um 1982 standen die ersten gemischten Ori/Rallyefahrten für unseren OBI-Fiat an. Bei einer der ersten Fahrten, wir starteten bei der Fahrt des LMC Lutzenkirchen, hatten wir direkt am Anfang eine 800 Meter-WP auf der Kreisstraße von Lützenkirchen in Richtung Neuboddenberg. Es ging weitestgehend geradeaus mit leichtem Geschlängel, genau das richtige für unseren 125-PS-Fiat. Karola schaffte es tatsächlich, nach der Schlammplatzbestzeit beim MSC Heiligenhaus mit dem 850er vor einigen Jahren ihre zweite Gesamtbestzeit zu fahren, vor allen Alfas, BMWs und Porsches und was sonst noch alles so da war.

Aber ansonsten war der Fiat doch ziemlich behäbig und unbeweglich, er hatte auch keine Differenzialsperre, die ihm besonders auf Schotter handlicher gemacht hätte. Zu der Zeit war ich auch mal Beifahrer bei einem gewissen Herrn Nennmann, ich glaube, Klaus hieß er mit Vornamen. Wir fuhren einen C-Kadett aus einer Sonderserie mit allem Drum und Dran, auf den Wp`s war der Opel deutlich behänder und leichtfüßiger als unser Fiat. Wir fuhren dort auch den Gesamtsieg, ich wusste lange nicht mehr, bei welcher Rallye das war. Kürzlich habe ich dann durch Zufall gelesen, dass es bei einer RGO Veranstaltung war!

An einem Sommertag in den Achtzigern wurde an unserem Haus vom Bautrupp des RWE (Rheinisch Westfäliches Elektirizitätswerk) ein Dachständer für den Stromanschluß erneuert. Ich bat Rudi Zerres, den ich gut kannte, mir die abgebauten Ständereisen zu überlassen. Die Bandstähle hatten in etwa die Abmessungen 10 x 60 Millimeter Stärke und ca. 70 Zentimeter Länge. Sie würden super als Ölwannenschutz taugen, Peter Maresch würde dann diese Eisen fachgerecht zusammen schweißen, es sollte so aussehen wie ein Regenablaufgitter. Alles wurde so gebaut, wie ich mir das erhoffte, der Schutz sah wirklich gigantisch aus. Andere beneideten uns schon darum.

Den ersten Rallyeeinsatz hatten wir beim AMC Siegburg, ich durfte den Fahrer machen. Eine der Wp`s war eine Art Steinbruch, ziemlich uneben und hart, ansonsten toll zu fahren. Bei einem größeren Sprung musste der Unterbodenschutz direkt zeigen, was er aushalten konnte, es knallte tüchtig, aber wir hatten ja einen Bombenschutz. Die einzelnen Sonderprüfungen lagen recht nah zusammen, die Etappen dazwischen wurden über kurze Autobahnabschnitte rund um Siegburg verbunden. Unvorbereitet ging plötzlich die Öldruckkontrolllampe an, das Geräusch der luftpumpenden Ölpumpe war mir noch von früheren Fiats bekannt. Unter einer Autobahnbrücke rollten wir aus. Der Unterbodenschutz war total hochgedrückt nach dem Sprung und hatte die Ölwanne gleich mit deformiert, die Ölpumpe war abgebrochen. Die benutzten Bandeisen waren leider aus ungehärtetem Stahl und hatten eigentlich nur eine optische Schutzfunktion.

OBI Fiat im Einsatz beim AMC Siegburg. Kurz danach spielte die Ölpumpe nicht mehr mit.

Das Warndreieck wurde fachgerecht aufgestellt und wie in schlechten Filmen später wieder vergessen, es steht, so glaube ich, heute noch da. Wir wussten, das Peter Maresch (das war der, der den Schutz geschweißt hatte), einige Startnummern hinter uns gestartet war und hier noch vorbei kommen müsste. Ich ging ihm also entgegen und Karola holte schon mal das Abschleppseil aus dem Kofferraum. Wir mussten nicht lange warten und Peter tauchte tatsächlich auf, er kam direkt hinter uns zustehen. Da Karola schon vor dem Start einen Disput mit ihm hatte und ihm auch jetzt direkt zu verstehen gab, was für einen scheiß Schutz er da gebaut habe, meinte Peter, er könnte auch sofort wieder fahren und wir könnten sehen, wie wir hier wegkämen. Worauf meine Frau entgegnete: „Dann fahr doch, wir finden schon einen, der uns hilft“. Zum Glück fielen keine beleidigenden Ausdrücke. Es lag jetzt alles an mir, den Moderator zu machen und die Beiden wieder runter zu holen. Wer Karola (einszweiundsechzig, 52 Kilo) und Peter (einszweiundneunzig, damals 120 Kilo) näher kannte, weiß, was für einen schwierigen Job ich da hatte, beide waren und sind heute noch höchst impulsiv (laut Duden „Personen, die dazu neigen, schnell zu handeln, ohne vorher lange nachzudenken“). Ich kann das nur bestätigen. Schließlich kriegte ich Peter dazu, uns zunächst mal von der Autobahn zu ziehen. Nach der Veranstaltung am frühen Abend hat er uns dann tatsächlich noch nach Hause geschleppt, was für ihn gut eine Stunde Mehraufwand ausmachte. Wenn ich mich recht entsinne, hat Peter bei uns noch als Aufwandsentschädigung ein Abendsnack genießen dürfen, alles wurde wieder gut.

Richtig bekannt wurde unser OBI-Fiat durch eine Episode bei einer Wuppertaler Fahrt. Da es auch wieder um die Bergische Meisterschaft ging, durfte wieder der bessere Fahrer auf dem linken Sitz Platz nehmen. Wir fuhren die letzte WP, direkt danach war das Ziel. Alle vor uns gestarteten Teilnehmer fanden sich an dieser besagten Sonderprüfung ein. Es gab eine wunderbare Naturtribüne in Form eines großen Erdwalls, es wimmelte dort von Menschen. Nach dem Start ging es direkt bergab in ein großes Erdloch, in dem um drei Pylonen gewendet werden musste. Für meine Begriffe fuhr Karola viel zu schnell in das Loch, aber sie landete noch vor der Wendestelle und alles war gut. Sie wurde noch von mir angespornt, weil, schneller gings wirklich nicht und das Auto war noch heil. Zügig fuhren wir aus dem Loch und oben sah man schon das Ziel. Einhundert, einhundertfuffzig Meter waren noch zu fahren. Aber nicht gerade aus, sondern mithilfe sechs flachliegender Telegraphenmasten war eine S-förmige Schikane aufgebaut. Die gesamte WP fand auf Schotter statt, für meine Begriffe setzte Karola die Schikane total falsch an. Wie befürchtet, drehte sich der Fiat einmal um 180 Grad, ohne auch nur einen der dort liegenden Masten zu touchieren. Gedankenschnell, bevor ich etwas sagen konnte, hatte Karo den Rückwärtsgang drin und knallte mit dem Heck zuerst durch das Ziel. Applaus brandete auf, alle waren begeistert. Die Fahrzeit hinter dem Sieger machte weniger als zehn Sekunden aus, es wäre eine Bombenzeit geworden. Aber – diese Fabelzeit wäre vergessen, keiner würde mehr darüber reden. So aber werden wir immer wieder von einigen der damaligen Zuschauer mit Anerkennung und Hochachtung darauf angesprochen, wie schnell Karola das damals gecheckt hatte. Mir allerdings ist leider eine solche Hochschätzung als Fahrer nie zuteil geworden!

Karola (sieht aus wie die Queen) und ich beim Empfang zur Bergischen Meisterschaft. Türsteher war Klaus Dieter Höller (KDH), damals Clubmitglied beim AC Solingen. Mit unserer Frisur sahen wir Beide nicht gut aus, KDH ging wohl auch zum selben Frisör wie Karola.

Im Frühjahr des Jahres 1982 stand für den AC Solingen wieder eine Orientierungsfahrt an. Sie musste mangels anderer Gebiete wieder im Mettmanner Kreis stattfinden. Start sollte aber in Solingen sein, damit wir auch die Genehmigung hier einreichen konnten.

Auf dem großen Parkplatz am Weyersberg begann die Fahrt, trotz des „Berg“ im Namen liegt dieser Platz im Tal. Zügig ging es durch die Innenstadt bis Höhscheid, ab dort fuhren wir durch den Johänntgesbrucher Weg, Untenfürkelt, Mittelfürkelt, Friedrichsthal, Rüden (heißt wirklich wegen eines treuen Hundes so, der seinem Herrchen anno 1424 das Leben gerettet haben soll), Friedrichsaue und Hohlenpuhler Weg bis nach Haasenmühle, alles kleine Ortschaften auf dem Weg hinab zur Wupper. Kaum ein Auswärtiger kennt diese Orte, aber Aufgrund der Namen erkennt jeder unschwer, dass hier ein zwanziger Schnitt nicht annähernd zu halten war.

Da ich als Fahrtleiter zusammen mit Hans Georg Salewski immer nach Feierabend die gedachte Strecke für die Ori abfuhr, haben wir dies immer nur Etappenweise geschafft. So verloren wir allmählich das zeitliche Gefühl, wie lange die Teilnehmer für diese Strecke tatsächlich brauchen würden. Der von uns angedachte Schnitt ließ sich so von Anfang an nicht verwirklichen.

Um bei Niedrigwasser und als Hochwasserschutz den Wasserstand der Wupper zu regulieren, wurde im Jahre 1989 bei Radevormwald die Wuppertalsperre errichtet und in Betrieb genommen. Vor dieser Zeit, also auch zum Zeitpunkt meines Berichtes, gab es fast alljährlich Frühjahrshochwasser, welches gerade im Solinger Bereich das Wupperwasser um gut zwei Meter anschwellen ließ. Genau solch eine Konstellation hatten wir auch in diesem Jahr, als unsere Ori dort herführte.

Eine Woche Starkregen reichte aus, um solch einen Zustand entstehen zu lassen. Super Frühlingswetter genau an diesem Samstag ließen gefühlt mindestens tausend Solinger an diesem Wochenende an der Wupperpromenade flanieren. Auch heute noch – auch ohne Hochwasser – treffen sich dort Hunderte an jedem schönen Wochenende, fein gekleidet und mit Stöckelschuhen. Genau auf diesen Wegen, auf denen weder Spaziergänger noch Oriteilnehmer wirklich ausweichen konnten, fand damals unsere Orientierungsfahrt statt. Ich selbst hätte nicht gerne an dieser Fahrt teilgenommen, die wütenden Spaziergänger waren eindeutig in der Überzahl. Beim Strecke abfahren als Fahrtleiter bin ich selbst nicht auf diesem Streckenabschnitt unterwegs gewesen, ich traf erst wieder auf Mettmanner Gebiet auf die Idealstrecke. Ich wunderte mich nur, dass an der B 229 an einer großen Kreuzung von Teilnehmern eine zweite Linksabbiegerspur eingerichtet wurde und dass aufgrund der abgelesenen Startnummer diese Teilnehmer schon fast mit dem Ablauf der Karenzzeit zu kämpfen hatten.

Kurzum – die Fahrt ging in die Hose.

Montags morgens nach der Fahrt wurde der Fahrtleiter – also meine Person – zum Rapport zur Stadtverwaltung nach Solingen bestellt. Mir wurde erklärt, dass der AC Solingen auf Solinger Stadtgebiet niiie wieder eine Fahrt genehmigt bekämen. Dieses Versprechen wurde dann auch eingehalten. Erzählungen zur Folge soll der Sachbearbeiter später abgelöst worden sein, manche sagten sogar, er hätte einen Herzinfarkt erlitten!

Im Solinger Tageblatt war dienstags nach der Fahrt ein größerer Bericht an exponierter Stelle über unsere Fahrt zu finden, es gab auch einige böse Leserbriefe. Ein Gaststätteninhaber, den ich persönlich kannte und von dem ich die telefonische Zusage zum Benutzen seines Parkplatzes hatte, war auch unter den Briefeschreibern. Mittwochs nach der Fahrt hatte ich bei ihm einen Termin, er begrüßte mich freundlich. „Ich bin vom Witte Helmut der Sohn, du bist doch mit dem im Gesangverein, wir kennen uns doch“ sagte ich, „Klar“, meinte er. Als ich ihm unterbreitete, weshalb ich zu ihm kam, war ihm das total peinlich. Die Jungs vom Verkehrs- und Verschönerungsverein hätten ihn doll gemacht, sagte er. Eigentlich wäre der Schaden gar nicht so schlimm. Er hatte schon einen LKW neue Grauwacke für den zerwühlten Parkplatz kommen lassen, den er abends mit seinem Schaufellader und ein paar Kollegen vom VVV verteilen wollte.

Da unsere Veranstaltungsversicherung nur die Hälfte des Schadens tragen würde, nahm der Wirt das Verteilen und Planieren kostenlos vor, die Rechnung war aber so erstellt, dass die tatsächlich anfallenden Kosten von der Versicherung komplett erstattet wurden.

Der ACS und ich kamen mit einem blauen Auge davon, nur der damalige Sachbearbeiter tat mir etwas leid!

 

Im nächsten Bericht geht es mit einem neuen, kleineren OBI-Auto weiter, das Fiat Coupe litt doch zu sehr an Rostfraß.

 

Servus

Rainer

 

Alle Berichte im Überblick:
-Nr. 1 – Die motorsportarme Zeit…

-Nr. 2 – Rainers Geschichtsstunde – Teil 2: Die späten 70er Jahre

-Nr. 3 – The Trip of the 5 sections

-Nr. 4 – Geschichten über uns & andere Motorsportbegeisterte

-Nr. 5 – Endlich deutscher Meister!